Tonne Jazzclub wilde sommer 07-07

Stadt kündigt: Jazzclub Tonne muss Keller im Kulturrathaus räumen

Der Jazzclub Tonne hat ab Herbst keine eigene Spielstätte mehr. Die Stadtverwaltung hat die Räume im Keller des Kulturrathauses gekündigt. „Damit ist der Jazzclub Tonne ab Herbst obdachlos, sofern bis dahin keine gleichwertige Spielstätte für unseren renommierten Jazzclub gefunden wird“, sagte heute Tonne-Geschäftsführer Steffen Wilde. Der von der Tonne genutzte Gewölbekeller war im Juni Opfer eines Wassereinbruchs. Dabei sei der Flügel des Clubs unbespielbar geworden und die Nutzung für weitere Veranstaltungen obsolet, so Wilde.  Seitdem wurde, bisher vergeblich, nach einer Alternative gesucht.

onne Jazzclub piano 07-07

Nach einem Wassereinbruch ist das Piano nicht mehr spielbar. Foto: J. Frintert

Der Tonne-Vorstand empfindet die Haltung der Stadt zum Jazzkeller im Kulturrathaus nicht eindeutig. Während das Kulturamt der Stadt gemeinsam mit der Tonne intensiv nach einer Lösung suche und die Tonne konkret unterstützte, konnte das Liegenschaftsamt bislang keine alternativen Räumlichkeiten zur Nutzung in Aussicht stellen, beschreibt Wilde die Lage. Darum habe man sich jetzt an den neu gewählten Oberbürgermeister Dirk Hilbert gewandt und um dessen Hilfe und Vermittlung gebeten.

„Für den Erhalt der Tonne als international bekannte Spielstätte für Jazz und angrenzende Musikgenres ist ein Spielbetrieb nach der Sommerpause zwingend notwendig. Eine längere Pause würde dem Renommee der Tonne als mehrfach ausgezeichneter Spielstätte, die mit mehr als 100 Konzerten im Jahr kontinuierlich das Musikangebot in Dresden bereichert, zunichtemachen“, erläutert der Tonne-Chef.

Lange geplante Konzerte internationaler Künstler müssten abgesagt werden, nationale und internationale Agenturen von Musikern würden die feste Einbindung der Tonne in Tournee-Planungen abbrechen und der Faden zu Dresdner Festival- und Event-Veranstaltern, wie dem Internationalen Dixielandfestival oder den Tschechischen Kulturtagen würden abreißen. Auch die in den letzten Jahren ständig ausgebaute Kooperation mit der Dresdner Musikhochschule „Carl Maria von Weber“ würde Schaden nehmen.

Auf keine Fall würde man aufgeben, stellt Wilde klar. Unterstützungsangebote anderer Spielstätten seien bisher von riesa efau, Studentenclub Bärenzwinger, Waldschänke Hellerau e.V., Reformierte Gemeinde Dresden und Societaetstheater gekommen.

Morgen veranstaltet die Tonne ihr vorläufig letztes Konzert mit der REPERTOIRE NIGHT im Rahmen der HfM Jazz Nights.

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