„Hier muss noch ein bisschen Staub gewischt werden“, scherzt Projektleiter Thomas Puls beim Gang durch die neuen Räume der Philharmonie im Dresdner Kulturpalast. Die Wände stehen zwar noch nicht, aber die metallenen Ständerwerke für Stimmzimmer, Büros und Chor- wie auch Orchesterprobenraum sind bereits zu sehen. Der Orchesterprobenraum wird etwa 300 Quadratmeter groß. Auch der Ort, an dem die Musiker einmal essen können, ist schon gut zu erahnen. Die Bauleute sprechen vom Musikerfoyer, umgangssprachlich wird es wohl eher eine Kantine werden.
„Das Spannendste an diesem Haus sind die Verquickung und die unterschiedliche Nutzung“, sagt der Projektleiter. Er nennt die Bibliothek mit bis zu 4.000 erwarteten Besuchern pro Tag, die Herkuleskeule mit teilweise zwei Vorstellungen täglich und die Philharmonie mit ihren Proberäumen und den 80 eigenen Veranstaltungen im Jahr. Insgesamt könnten es 250 Veranstaltungen im neuen Saal werden. „Eine reichliche Million Besucher im Kulturpalast“, rechnet Thomas Puls vor.
Akustikmodell hinter Glas
Derzeit wird das Gebäude lediglich von etwa 150 Bauarbeitern in Beschlag genommen. Diese erstellen gerade ein Raumgerüst für den Ausbau des künftigen Konzertsaals. „Wenn der Saal komplett eingerüstet ist, wird eine Stahlunterkonstruktion auf die vorhandenen Stahlbetonwände gebaut“, sagt Axel Walther, Geschäftsführer der KID. Diese diene dann als Unterbau für die Akustikelemente. Anfang August soll das Gerüst stehen. „Ein kritischer Termin für das Erreichen des Zieles“, so Axel Walther. Nur wenn die Firma Lindner AG pünktlich mit dem Ausbau beginnen könne, werde der Zeitplan insgesamt eingehalten. Doch derzeit, so der Geschäftsführer, sehe alles danach aus. Er macht darauf aufmerksam, dass das Akustikmodell im Maßstab 1:10, extra angefertigt für den Bau des Konzertsaals, zum Stadtfest vom 14. bis 16. August hinter Glas präsentiert wird. „Es ist dann von der Schloßstraße aus gut zu sehen.“ Der 22.000 Kubikmeter große Konzertsaal im Ganzen ist übrigens als Bild an der Fassade angebracht.
Caterer gesucht
Der Saal soll Ende 2016, der komplette Kulturpalast im Frühjahr 2017 fertig sein. Instandsetzung, Umbau und Modernisierung kosten 81,5 Millionen Euro. 51 Millionen davon sind bereits verbraucht – auch für die künftige Bibliothek. Dort, wo diese einmal einziehen soll, sieht es jetzt ähnlich aus wie in der künftigen Philharmonie: die Ständerwerke stehen, demnächst werden die Trockenbauwände montiert. Was fehlt, sind die Außenwände – die Fassade ist vollständig zurückgebaut, wird derzeit von der Firma Fuchs & Girke saniert und bis zum Winter wieder eingebaut.
Obwohl noch viel Zeit ist, macht man sich auch schon konkrete Gedanken um das künftige Bistro. Das wird im ersten Obergeschoss eingerichtet und hat dann etwa 40 Sitzplätze. „Plus der Plätze auf dem Balkon“, sagt Axel Walther. In Richtung Altmarkt werde es einen großen Balkon geben. „Wir suchen noch nach einem Caterer, der das Bistro betreibt.“ Zwar gebe es bereits Interessenten, eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.
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