Thema: Asyl in Dresden

Spendenaktion „Run and Roll – Dresden bewegt sich!“ am 4. Oktober

Mit Erlösen aus der Spendenaktion „Run and Roll – Dresden bewegt sich!“ soll die medizische Versorgung von geflüchteten Menschen in Dresden und Ostsachsen deutlich verbessert werden. Besonders wenn die Menschen schwere Erkrankungen oder komplexe Diagnosen haben, wird der Zugang zum Spezialisten kompliziert. Dann bleibe den Patienten oft nur der Weg über die Notaufnahmen der verschiedenen Uni-Kliniken, erläutert Rainer Ordemann, Oberarzt am Universitätsklinikum, die derzeitige Praxis. Dies sei aber nicht Aufgabe der Notaufnahmen. Dafür müssten andere, neue Wege gefunden werden. Angefangen werden soll mit einem „Flüchtlingslotsen“. Er nimmt die Anfragen von Ärzten aus Dresden und Ostsachsen entgegen und kümmert sich um Formalitäten, wie zum Beispiel Behandlungsscheine, Transportfragen, Bescheinigung zur Übernahme der Kosten, einen Dolmetscher und vieles mehr. Das sei sehr wichtig, betont Ordemann, damit die Ärzte sich um ihre ureigenste Aufgabe, „die medizinische Versorgung aller Patienten einschließlich der Flüchtlinge kümmern können“. Die Bürokratie müsse weg vom Arzt und der Informationsfluß müsse stimmen, weil er Leben retten kann, betont Ordemann und erinnert an einen Patienten aus Syrien, dem gerade noch rechtzeitig ein Tumor entfernt werden konnte. Er zeigt sich sicher, dass sehr schnell ein wirksames Netzwerk am Uni-Klinikum entstehen werde und hofft, dass der Lotse in wenigen Wochen seine Arbeit aufnehmen kann.

Um den Aufbau dieser neuen Struktur zu finanzieren, werden jetzt Spenden gesammelt. Die Idee zu Run and Roll hatten junge Ärzte des Klinikums. Verbündete fanden sie beim Netzwerk „Dresden für Alle“, aber auch im eigenen Haus bei der Gustav Carl Carus Management GmbH (CGCM), die das Event finanziell und vertraglich managt. CGCM-Geschäftsführer Claus Rüger erläutert, dass die Spenden von der Stiftung Hochschulmedizin verwaltet würden. Er verwies darauf, dass sich mehr als zwanzig, überwiegend kleine, Firmen als Sponsoren engagieren. „Diese Veranstaltung hat den Nerv der Dresdner getroffen“, sagte Rüger.

 

Run and Roll am Sonntag, 4. Oktober, im Großen Garten

Die Eckpunkte für das Spendenevent sind klar. Gegen eine Startgebühr von 12 Euro kann man an Roll oder Run teilnehmen. Bis zum 1. Oktober ist die Anmeldung auf runandroll.de möglich. Am 4. Oktober wird dann in zwei großen Gruppen gestartet. Erst alle, die auf Rädern und Rollen unterwegs sind, dann alle, die laufen. 5,7 Kilometer lang ist die Runde durch den Großen Garten. Bei den Läufern wird die Zeit gestoppt.

Eric Hattke, Sprecher des Netzwerkes „Dresden für Alle“, hob die Unterstützung der Stiftung Schlösser und Gärten hervor, ohne die das nicht möglich gewesen wäre. Sachsens Ministerin für Gleichstellung und Integration Petra Köpping (SPD) hat gemeinsam mit Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) die Schirmherrschaft der Veranstaltung übernommen. Sie lobte heute bei der Vorstellung der Aktion das Engagement der vielen ehrenamtlichen Helfer bei der Flüchtlingsbetreuung und forderte diese auf, die gerade verabschiedete Förderrichtlinie für Integrative Maßnahmen zu nutzen.

Hilbert bezeichnete das Run-and-Roll-Event als einen weiteren Baustein bei der Bewältigung der Aufgaben, die der Zustrom von Flüchtlingen an die Stadt und ihre Einwohner stellt. Vor zwei Tagen hatte er das Projekt Mein Ordner präsentiert – eine typisch deutsche Hilfe für Asylbewerber. „Wenn wir es schaffen, jede Woche so einen Baustein hinzuzufügen, werden wir bald ein stabiles Gebäude stehen haben“, sagte er.