Lydia Heidig ist begeisterte Tortenbäckerin. Nach dem Abitur hat sie sich darum für eine Ausbildung zur Konditorin entschlossen und lernt in Pirna. Heute wurde sie vom Schutzverband Dresdner Stollen als neue Botschafterin der Traditionsmarke Dresdner Christstollen präsentiert, kurz: Lydia Heidig ist das 21. Dresdner Stollenmädchen. Ein Jahr lang wird sie im Auftrag der 130 Mitgliedsbetriebe des Schutzverbandes unterwegs sein und für den Striezel werben, 40 Termine stehen schon fest, kommende Woche zum Beispiel in Berlin. Höhepunkt ist natürlich das Dresdner Stollenfest am 5. Dezember.
Sie bringe alles mit, was man für diese Aufgabe benötige, meint Henry Mueller, Vorstandsvorsitzender des Stollenschutzverbandes: „Authentizität, ein Herz für das Handwerk und große Leidenschaft für unser einzigartiges Produkt“. Lydia habe die Jury bei der Auswahl unter den sechs Bewerberinnen durch ihr sympathisches Wesen und ihr Fachwissen begeistert, sagte Mueller. Auch Anett Schreiber findet nur lobende Worte. „Lydia ist einfach perfekt“, sagt sie. Annett Schreiber kümmert sich in der Konditorei Schreiber um Verkauf und Geschäft, Ehemann Tino ist der Konditor und Lehrmeister. Der Betrieb bilde seit 20 Jahren aus. Konditor sei ein schwerer Beruf, brauche viel Leidenschaft und ein ruhige Hand, sagt Anett Schreiber. Und man müsse natürlich auch gern Kuchen, Torte und Stollen essen.
Das ist für Lydia kein Problem. Ihre Liebe zum Backen hat sie entdeckt, als sie etwa 15 Jahre alt war. Seitdem ist so manche Tortenphantasie entstanden. Bei den Stollen ist ihr Favorit der Rosinenstollen. Ein Prachtexemplar aus der Konditorei Schreiber, an dem Lydia mitgebacken hat, wurde heute zur Präsentation ins Moritzburger Schloß mitgebracht. Sie freue sich auf die Aufgaben als Stollenmädchen. Heute brachte sie viel Geduld zum Pressetermin mit und erfüllte mit großer Freundlichkeit die Wünsche der vielen Pressefotografen – bis hin zum Biss in ein Stück Stollen. Ein bisschen geübt habe sie schon beim Fotoshooting der Agentur für den Werbeauftritt des Verbandes, verriet die 20-Jährige.
Ein Stollenmädchen aus Pirna? Lydia wohnt in Dresden und pendelt seit zwei Jahren in ihren Ausbildungsbetrieb. „Ich wollte ganz bewusst außerhalb von Dresden lernen“, sagt sie. 14 Minuten mit der S-Bahn seien keine Belastung. Außerdem gehört Pirna noch in das Einzugsgebiet des Stollen-Schutzverbandes. „Der Stollenäquator reicht von Weinböhla, Radebeul und Moritzburg um Sächsischen Elbland über Dresden sowie Freital, Radeberg, Radeburg und Ottendorf-Okrilla bis nach Pirna, vor die Tore der Sächsischen Schweiz“, stellt Heny Mueller klar.
Der Stollen aus dem Hause Schreiber fand heute auch lobende Worte von den strengsten Mitglieder des Stollenschutzverbandes – den Qualitätsprüfern. Jedes Jahr prüfen sie die Stollen, die mit dem Qualitätssiegel des Schutzverbandes in alle Welt gehen. Sie wissen nicht, woher der Stollen kommt, wenn sie ihn verkosten. Dann stehen bis zu 20 Stollen aufgereiht zur Begutachtung da. Optik, Inneres, Geruch und Geschmack werden mit Noten zwischen eins und fünf bewertet, erklärt Bernd Richter, Vorsitzender der Prüfkommission. Maximal 20 Punkte können so erzielt werden. Bei weniger als 16 erfolgt bereits eine Nachprüfung vor Ort. „Das verbinden wir meist mit einer Beratung des Kollegen“, sagt Richter.
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