Thema: Asyl in Dresden

Schule Boxberger Straße 1010

Rechte Randalierer bewerfen Flüchtlingszelt mit Pyrotechnik – Krawalle in Prohlis

Asylgegner haben gestern Abend in Prohlis und am Zeltcamp an der Gutzkowstraße gepöbelt und mit Pyrotechnik geworfen. Dabei haben sie offenbar auch in Kauf genommen, dass die Zelte in Flammen aufgehen könnten.
Etwa zwanzig Personen seien nach dem Pokalspiel von Dynamo Dresden gegen den Chemnitzer FC auf dem Weg vom Stadion an der Zeltstadt vorbei gekommen, erklärte ein Polizeisprecher. Dort hätten sie Pyrotechnik auf die Großzelte geworfen. In jedem der drei dort stehenden Zelt sind etwa 200 Asylbewerber untergebracht. Sofort eingesetzte Polizeibeamte konnten die Gruppe noch vor Ort stellen. Alle Beteiligten müssten sich jetzt wegen Landfriedensbruch verantworten. Nach jetzigem Stand sei in der Unterkunft niemand verletzt worden, so der Polizeisprecher.
Weitere etwa 50 Personen, deren Ziel offenbar auch die Zeltstadt war, wurden von Einsatzkräften der Polizei im Bereich der Schnorrstraße aufgehalten. Aus der Gruppe seien Beamte in einem zivilen Einsatzfahrzeug attackiert worden. Die Pöbler hätten gegen das Fahrzeug getreten und eine Seitenscheibe eingeschlagen. Die Beamten blieben unverletzt. Die Personalien der 50 Personen wurden aufgenommen. Die Polizei hat weitere Ernmittlungen angekündigt.

Prohlis: Randalierer greifen Polizisten an

Auch in Prohlis kam es vor der geplanten Flüchtlingsunterkunft in der Bxberger Straße zu Ausschreitungen. Der von den Netzwerken „Prohlis ist bunt“ und „Flüchtlingshilfe Südost“ für den Freitag Abend geplante Dialog mit den Anwohnern wurde von rechten Randalierern torpediert. Zunächst waren nach Angaben der Polizei etwa 50 Teilnehmer dem Aufruf der Netzwerke gefolgt. Im Laufe des Abends hätte eine zunehmende Zahl von Asylgegnern Parolen gegen die Unterkunft skandiert und damit das Willkommensfest gestört. Ein Stofftransparent mit einem Herz und der Aufschrift „Herz statt Hetze“ hatten die rechten Randalierer von der Tür der Schule gerissen und waren damit weggelaufen. Gegen 21.30 Uhr habe sich die Situation dann verschärft. „Die Stimmung der Asylgegner zeigte sich nun aufgeheizt und aggressiv“, sagte ein Polizeisprecher. Aus der Gruppe heraus seien Flaschen gegen Beamte und Einsatzfahrzeuge geflogen. Außerdem wurde jede Menge Pyrotechnik gezündet. Bis in die Morgenstunden hätten die Polizisten den Bereich abgesichert.
Vier Tatverdächtige seien vorläufig festgenommen worden. Gegen drei von ihnen wird wegen Landfriedensbruch ermittelt. Gegen den anderen wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung eingeleitet. Zudem stellten die Beamten die Personalien von 52 Personen fest.