In das ehemalige Hotel Prinz Eugen in Laubegast werden noch in diesem Jahr Flüchtlinge einziehen. Der Aufsichtsrat der Stesad hat gestern den Plänen zugestimmt, das Hotel von einem privaten Eigentümer zu erwerben, teilte heute ein Rathaussprecher mit. Die Stesad ist ein Tochterunternehmen der Stadt und will die Einrichtung für die Unterbringung von Asylbewerbern an die Stadt weitervermieten. Die Sächsische Zeitung nennt 3.1 Millionen Euro als Kaufpreis, bei mopo24.de heißt es 3,6 Millionen Euro. Die Stadt will den Kaufpreis nicht nennen. „Über die Kaufpreissumme wurde vorläufig Stillschweigen vereinbart“, heißt es.
Nach Informationen von menschen-in-dresden.de hatte Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann gestern im Stesad-Aufsichtsrat anhand von verschiedenen Rechenmodellen erläutert, dass der Erwerb des Hotels unterm Strich für die Stadt vorteilhafter als ein Mietvertrag sei. Es sei lange darüber debattiert worden, meinten Insider.
„Da das Objekt keine größeren Umbauten benötigt und umgehend bezugsfertig ist, kann die Stadt nach Erwerb und Eintragung ins Grundbuch ab Ende des Jahres 47 Zimmer für etwa 115 asylsuchende Menschen bereitstellen“, heißt es heute in einer Mitteilung aus dem Rathaus. Für die nächsten Tage wurde eine Bürgerversammlung vor Ort angekündigt, auf der Details zum Erwerb und zur Nutzung und zum Betreiber- und Sicherheitskonzept bekannt gegeben werden sollen. Ein Tag der offenen Tür sei für einen späteren Zeitpunkt geplant.
Aufgrund der anhaltend hohen Flüchtlingszahlen werde über eine spätere Nachnutzung des Objektes zu gegebener Zeit entschieden. Das Objekt werde langfristig dem sozialen Wohnungsbedarf in Dresden zur Verfügung stehen.
Die Bürgerinitiative „Mein Laubegast“ hat auf ihrer Homepage heute angekündigt, rechtliche Mittel gegen die Unterbringung von Asylbewerbern in dem Objekt in der Gustav-Hartmann-Straße zu prüfen. Der erste Anlauf, das Hotel als Asylunterkunft zu nutzen, war im Januar 2015 gescheitert. Damals hatte der Eigentümer sein Vermietungsangebot an die Stadt „aus internen Gründen“ zurückgezogen und dementiert, dass die Entscheidung aufgrund von Drohungen durch Dritte zustande gekommen wäre. Aufgrund des Mietangebotes war die Nutzung des Hauses als Asylheim Bestandteil des vom Stadtrat im Dezember 2014 beschlossenen Unterbringungskonzeptes.