Auch wenn in einigen Backstuben die Öfen schon seit einiger Zeit auf Hochtouren laufen, eröffnen die Bäcker und Konditoren des Schutzverbandes Dresdner Stollen am kommenden Wochenende ganz offiziell die neue Stollensaison. Den Startschuss zum großen Stollenbacken haben August der Starke (Klaus-Dietmar Matthes), sein kurfürstlicher Hofbäckermeister Zacharias (Andreas Höffken) und Lydia Heidig, das 21. Dresdner Stollenmädchen, heute in Dresden gegeben. Auch für die 22. Auflage des Festes zu Ehren des Dresdner Christstollens wünscht sich der Kurfürst einen Riesenstollen.

Stollenfest am 5. Dezember

Der wird zum 22. Dresdner Stollenfest am 5. Dezember präsentiert und feierlich auf dem Striezelmarkt angeschnitten. Bis dahin gibt es aber noch einiges zu tun: Hunderte Stollenplatten müssen gebacken werden, aus denen dann eine Woche vor dem Fest der Riesenstriezel zusammengefügt wird.

Der riesige Striezel hat eine lange Tradition. Mit dem ersten, 1.800 Kilogramm schweren Riesengebäck, den sich der Kurfürst 1730 anlässlich des Zeithainer Lustlagers von Zacharias und zahlreichen Bäckerknechten backen ließ, schuf er nicht nur den Höhepunkt des größten und prunkvollsten Barockfestes aller Zeiten. Augusts erster Riesenstollen war auch Ideengeber für das Dresdner Stollenfest. Die Hommage Dresden GmbH, gemeinsam mit dem Schutzverband Dresdner Stollen e. V. Veranstalter des Festes, entdeckte das in Vergessenheit geratene Ereignis Ende der 90er Jahre in Dresdner Archiven. Seit 1994 ist es fester Bestandteil des vorweihnachtlichen Programms der Landeshauptstadt Dresden.

Restauriert: Das große Dresdner Stollenmesser

Zum heutigen Treffen auf der Brühlschen Terrasse haben August und Zacharias auch das Große Dresdner Stollenmesser dabei. Das Messer, eine originalgetreue Nachbildung des kurfürstlichen Riesenstollenmessers aus dem Jahr 1730, wurde 1994 von sächsischen und Solinger Handwerksbetrieben angefertigt. Nach 21 Jahren im Stollenfest-Dauereinsatz stand für das Schmuckstück in diesem Sommer eine Schönheitskur auf dem Plan. Das 1,60 Meter lange und zwölf Kilogramm schwere Schneidwerkzeug wurde aufwendig restauriert. Die Arbeiten übernahm die Dresdner Firma Schmalhofer. Alte Farbschichten mussten entfernt und in acht Arbeitsgängen neue Pigmente aufgetragen werden. Elegantes Altweiß, kunstvolle Applikationen in Silberbronze und eine kleine Edelstahl-Krone am Griffende lassen das Messer nun wieder in alter Pracht erstrahlen.

Mit dem Stollenmesser wird das 21. Dresdner Stollenmädchen Lydia Heidig den diesjährigen Riesenstollen auf dem Striezelmarkt anschneiden.

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