Pantomime-treffen PK 2210

33. Internationales Pantomimentreffen: Zauberflöte und Aufruhr in der Hölle

Am Donnerstag startet das 33. Internationale Pantomimentreffen in Dresden. Gäste aus den USA und Polen sind der Einladung von Ralf Herzog und des Vereins Mimenstudio Dresden gefolgt und zeigen dem Publikum in fünf Vorstellungen die faszinierende Vielfalt an Spielarten der Kunst ohne Worte.

Viele Fans lieben Herzog und die Pantomime. Die Eröffnungsveranstaltung ist bereits ausverkauft. Geplant sind darüber hinaus eine Kindervorstellung und der beliebte Improvisationsabend am Sonntag als krönenden Abschluss des Treffens, das dieses Jahr nicht mehr Festival heißt. „Die Workshops und Veranstaltungen haben den Charakter eines Familientreffens, immer wieder schwärmen unsere Gäste von der familiären Atmosphäre bei uns in der Mimenbühne. Gleichzeitig ist unsere Mimenbühne ein ständiger Treffpunkt – und zwar der verschiedensten Spielarten der ‚Kunst ohne Worte‘ – vom Maskentheater über Commedia dell`arte bis zum Improtheater. Diesen Genremix und unsere internationale Vernetzung wollen wir unterstreichen“, erläutert Herzog die Hintergründe für die Umbenennung.

Pantomime-treffen PK 2210 globus

Zum Finale am Sonntag wird nach den Vorgaben des Publikums improvisiert. Foto: W. Schenk

Aber auch das im Prinzip halbierte Budget zwingt die Organisatoren zu einem bescheideneren Auftritt. „Die Finanzierung war grenzwertig, nachdem das Land als Sponsor ausgestiegen war“, meinte Herzog. Auch der langjährige Sponsor für die Unterbringung der Festivalteilnehmer habe sein Engagement beendet. Aber, so betont Jan Romberg, der sich um die Finanzierung kümmert, am Umfang des Programms seien keine Abstriche gemacht worden. Mit dem Stadteilzentrum Emmers in der Bürgerstraße sei ein neuer Unterstützer hinzugekommen, freute er sich. So habe man fast gegenüber der Spielstätte neben dem Rathaus schöne Räume für die Workshops zur Verfügung. Auch für die Übernachtung hat sich eine Lösung gefunden – die Dresdner Softwarefirma Saxonia Systems übernimmt die Rechnung für die Unterbringung der Pantomimen im Gästehaus der TU Dresden. Auf die Werbung in der Straßenbahn musste man jedoch in diesem Jahr verzichten.

Zum Auftakt am Donnertag können die Besucher alle Teilnehmer des Pantomimetreffens kennenlernen. Wolfgang Fendt, Eric Wilcox aus den USA, Ewelina Ciszewska aus Wroclaw, das Ensemble der Akademie für Darstellende Künste Poznan und das Ensemble der Mimenbühne Dresden um den Ralf Herzog. Am Freitag zeigt die Dresdner Mimenbühne die „Zauberflöte“, humorvoll inszeniert als Oper ohne Worte, die nicht nur dem jüngeren Publikum den Zugang zu diesem Klassiker erleichtert. Befreit vom Gesang können sich die Darsteller voll ihrer Mimik und Gestik widmen. Jürgen Stegmann, ein skurriler Sprecher, kommentiert das Geschehen auf der Bühne und bringt die Dinge fast komödiantisch auf den Punkt. Die Aufführung ist auch Teil der diesjährigen Schülerkonzerte. Die Gäste von der Akademie für Darstellende Künste aus Poznan zetteln am Samstagabend die „Revolution der Teufel“ an und betrachten, was ein Aufruhr in der Hölle so mit sich bringt. Das Stück ist eine Premiere. Es entstand in Zusammenarbeit mit der Dresdner Mimenbühne und wurde eigens für das Pantomimetreffen entwickelt.

Nicht nur für Kinder erzählt das Pantomimeduo „MMR“ am Sonntagvormittag die Geschichte des Jungen Pronk. Er hat viel Fantasie und eine Puppe mit magischen Kräften, mit denen er andere Leute beeinflussen kann. Das gelingt ihm oft zu seinem Vorteil, aber er muss auch erfahren, wie schmerzhaft es ist, von anderen gesteuert zu werden. Dafür sorgt sein erwachsener Gegenspieler, mit dem er sich immer wieder messen wird.

Höhepunkt am Sonntag ist die traditionelle Improvisationsshow zum Abschluss des Pantomimetreffens. Hier stehen Gastgeber und Gastkünstler gemeinsam auf der Bühne. Das Publikum bestimmt das Thema, das die Künstler in spontanen Szenen umsetzen sollen.

Das Internationale Pantomimefestival ist von der Europäischen Festival-Plattform „EFFE – Europa für Festivals, Festivals für Europa“ – einer Initiative der Europäischen Festival Gesellschaft – als eines der besten Festivals in Europa ausgezeichnet worden. Damit spielen die Dresdner Mimen und ihre Gäste in der Oberliga der Europäischen Festivals und dürfen sich bei der 33. und 34. Festivalausgabe mit dem renommierten EFFE Label schmücken.

Service:
>> Informationen und Tickets – Tel. 0351/ 32 37 15 28
>> Programm des 33. Internationalen Pantomimetreffens

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