Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) hat sich mit einem Appell an die Dresdner Bevölkerung gewandt. Ab 2016 sei mit einem deutlichen Anstieg der Zuweisungszahlen von Flüchtlingen und Asylbewerbern an die Stadt zu rechnen. „Darauf müssen wir uns innerhalb der Verwaltung, aber auch innerhalb der Politik und der Bürgerschaft einstellen. Deshalb rufe ich die Dresdnerinnen und Dresdner auf, uns bei der Unterbringung zu unterstützen. Bieten Sie uns freie Wohnungen und Immobilien an, damit wird den Menschen, die bei uns Hilfe suchen, diese angemessen bieten können“, so der heutige Aufruf des Oberbürgermeisters. Bis zum Jahresende rechne er mit etwa 100 Zuweisungen pro Woche, wiederholte Hilbert seine Ankündigung auf der Stadtratssitzung vergangene Woche. Auch wenn der überwiegende Teil hilfesuchenden Menschen Männer seien, sollen in  den Wohnungen vordergründig Familien und Frauen untergebracht werden, heißt es in dem Appell.

Unterdessen gehen die Vorbereitungen für die Unterbringung von Flüchtlingen im ehemaligen Hotel Prinz Eugen in Laubegast weiter voran. Für Donnerstag haben Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (Linke), Vertreter des Sozialamtes und des Netzwerkes „Laubegast ist Bunt“ sowie der künftige Betreiber des geplanten Übergangswohnheims zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Schon im Dezember 2014 hatte der Stadtrat für diesen Standort grünes Licht gegeben. Auch die Bauaufsicht hatte im gleichen Monat die Genehmigung erteilt. Die Plätze seien fest eingeplant gewesen. Dann jedoch hatte der frühere Eigentümer sein Mietangebot zurückgezogen. Inzwischen ist die städtische Stesad GmbH Eigentümerin des Objektes und stellt das Haus der Stadtverwaltung zur Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung. Obwohl die Baugenehmigung bis zu 115 Plätze ermöglicht, sei eine Belegung mit 94 Personen entsprechend der ursprünglichen Beschlusslage beabsichtigt, erklärte Kaufmann.