Die Stadt wird keine Wohncontainer für Flüchtlinge auf dem Grundstück von Architektin Regine Töberich mieten. „Das Angebot wurde geprüft und inzwischen auch abgelehnt“, erklärte Rathaus-Sprecher Kai Schulz auf Anfrage. Ohne Nebenkosten hätte die Miete für 200 Asylbewerber „pro Tag bei 30 Euro oder bei 900 Euro pro Person und Monat“ gelegen. Die Kosten für die Erschließung des Grundstücks hätte die Stadt tragen müssen. „Damit war das Angebot deutlich zu teuer, so dass die Landeshauptstadt inzwischen ein entsprechendes Absageschreiben an die Firma von Frau Töberich übersandt hat“, sagte Schulz.
Töberich hatte der Stadt bereits im August ein Angebot unterbreitet, in dem sie auf dem beräumten Grundstück Wohncontainer für Asylbewerber errichten und an die Stadt vermieten wollte. Als Laufzeit sollten zunächst zwei Jahre vereinbart werden.
Nun sind die Pläne, mit dem Rathaus zumindest bei der Unterbringung von Flüchtlingen ins Geschäft zu kommen, geplatzt. Töberich liegt mit der Stadt im Streit um die Bebauung ihres Grundstücks an der Leipziger Straße. Sie hat mit ihrer DresdenBau Projekt Marina City GmbH die Stadt auf 3 Millionen Euro Schadenersatz verklagt. Die Stadt ihrerseits hat für die Bebauung des Grundstücks in ein Werkstattverfahren investiert und gerade erst die Ergebnisse präsentiert. Zusammen mit dem Areal, auf dem USD Immobilien die Hafencity plant, könnte hier ein lukratives Wohn- und Freizeitgebiet an der Elbe entstehen. Zwischen USD und Stadtplanungsamt gibt es ein deutlich entspannteres Verhältnis als zu Architektin Töberich.
Indessen wurde bekannt, dass die Dresdner Staatsanwaltschaft alle Verfahren im Zusammenhang mit einem weggebaggerten Teilstück des Elberadweges einstellen werde. Darüber berichten heute mopo24.de und sz-online.de und berufen sich auf eine Mitteilung von Töberich-Anwalt Andrej Klein. Die Stadt hatte wegen Sachbeschädigung und gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr Anzeige erstattet. Gegen eine Zahlung von 450 Euro an ein Tierheim würden die Verfahren nun eingestellt, heißt es. Für die Wiederherstellung des Radweges hatte Töberich an die Stadt rund 14.000 Euro gezahlt. Sie hatte im Mai bei einer Protestaktion die Grundstückgrenzen verwechselt und den Teil des Elberadweges zerstört, der der Stadt gehört.
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