Ein neues Dialog-Angebot an die zu den Themen Flucht und Asyl zerstrittenen Dresdner Einwohner haben heute Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) und Christian Behr, Superintendent für den Kirchenbezirk Dresden Mitte, unterbreitet. Den Auftakt soll eine Bürgerversammlung in der Kreuzkirche bieten. „Wir wollen dazu beitragen, die gespaltene Gesellschaft zusammenzuführen und den konstruktiven Austausch zu ermöglichen“, erklärten Hilbert und Behr. Der Anstoß für die Dialogveranstaltung kam aus einer losen Initiativgruppe, zu der neben Mitgliedern aus FDP und CDU auch Linke zwei Ex-PDSlern und Ex-Pegida-Vize Rene Jahn gehören. Jahn wird auf der Bürgerversammlung eines der Eingangsstatements halten.

„Flüchtlinge, Montagabend, Bürgerproteste, Asyl, Integration, Unterbringung, Mietwucher, ehrenamtliche Helfer, Polizei, Angst, Heimat, gespaltene Gesellschaft, Rassismus, Hetze, Meinungsfreiheit, Tourismus, Image, Islam, Willkommenskultur, Weltoffenheit, Radikalisierung, Politikverdrossenheit… Deutschland verändert sich. Flucht und Zuwanderung bestimmen die Diskussion“, heißt es in dem Einladungstext. Viele Einwohner würden befürchten, dass die Politik die Kontrolle über die gesellschaftliche Entwicklung verliert. Das Dialogangebot richtet sich nicht nur an die Akteure der politischen Demonstrationen in der Stadt, sondern auch an die schweigende Mehrheit. „Was denken Sie?“, fragen Behr und Hilbert.

Zum Auftakt der Bürgerversammlung in der Kreuzkirche seien verschiedene kurze Statements geplant. Zu Wort kommen Vertreter von „Dresden für Alle“, ein Ex-Pegida-Vize, ein Vertreter der Polizei, ein hier lebender Flüchtling, eine Ladenbetreiberin in der Innenstadt und ein Dresdner Unternehmer syrischer Herkunft. Die Diskussionsführung nehmen mit Pfarrer und Polizeiseelsorger Christian Mendt und Frank Richter, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung, zwei erfahrene Moderatoren in die Hand.

Das könnte Sie auch interessieren …