Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) will für die kommende Striezelmarkt-Saison wieder zwei verkaufsoffene Sonntage erreichen. „Wir haben uns in diesem Jahr Potenzial abgeschnitten“, sagte Hilbert heute bei der Vorstellung der Bilanz für den 581. Dresdner Striezelmarkt. Der Einzelhandelsumsatz sei auch vom Toursimus abhängig. Das hätte die Händler in diesem Jahr zu spüren bekommen. „Wir brauchen die verkaufsoffenen Sonntage“, sagte Dieter Uhlmann, Geschäftsführer des Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller. Man würde dem Einzelhandel keinen Umsatz streitig machen, sondern sich gegenseitig ergänzen, zeigte er sich sicher. Auf dem Striezelmarkt war der Verband mit 29 Verkaufsständen vertreten, weitere rund 20 auf den anderen Weihnachtsmärkten in der Stadt.
Insgesamt sind in diesem Jahr weniger Besucher auf den Striezelmarkt gekommen. Statt 2.5 Millionnen wie in den Vorjahren seien es 2,2 Millionen gewesen, sagte Hilbert und fügte hinzu, dass dies kein dresdenspezifisches Thema sei. Seine Kollegen in Nürnberg, Aachen und Köln hätten gleiche Tendenzen bestätigt. Überall sei der Start zurückhaltend gewesen – Angst vor Anschlägen und neun verregnete Tage waren wichtige Gründe. Die Angst hätte sich gelegt, die Besucherzahlen konnten aber insgesamt nicht au seien dann noch deutlich angestiegen. Rückläufig war auch der Glühwein-Verbrauch. 122.000 Liter wurden getrunken – das sind sechs Prozent weniger als im Vorjahr.
Die neuen Tassen hätten sich als Erfolg herausgestellt. Mehr als 54.500 Keramiktassen und 9.400 Glastassen haben die Besucher als Andenken mit nach Hause genommen, statt sich die 3 Euro Pfand zurück zu holen. Auf 190.200 Euro summiert sich der Pfand, der in den Kassen der Händler geblieben ist.
„Es war eine gute Entscheidung, für den Striezelmarkt eine ganz individuelle Tasse herstellen zu lassen“, meinte Hilbert.
2.100 Mitwirkende sorgten für gute Unterhaltung auf der Bühne. „Wir freuen uns, dass wir die 186 Programmpunkte trotz der stellenweise widrigen Wetterbedingungen vor stets reichlich Publikum durchführen konnten“, so Alexander Siebecke, Striezelmarkt-Programmchef. Der Weihnachtsmann hätte zwischendurch sogar vorgeschlagen, mal in kurzen Hosen auf die Bühne zu gehen, schmmunzelte Siebecke. Erwartungsgemäß hätten die traditionellen Programm-Höhepunkte an den Wochenenden für den größten Besucheransturm gesorgt. Spitzenreiter sei das „Dresdner Pyramidenfest“ gewesen.
Der Infopavillon war täglich Anlaufpunkt für hunderte Gäste. „Wir haben seitens der Besucher viel Zuspruch zum weihnachtlichen Flair der Stadt, des Marktes, zur Freundlichkeit der Händler und zu den Angeboten erfahren. Und wir konnten 75 000 Striezeltaler absetzen“, erklärte Lars Knüpfer, Geschäftsführer der Dresden Information GmbH. Bei der am meisten gestellten Frage, wo es den besten Stollen gebe, habe man sich aber neutral verhalten und auf die Vielfalt der Angebote hingewiesen – Rosinenstollen, Mandelstollen, Mohnstollen und vieles mehr. Auch die Schauwerkstätten seien wieder auf großes Interesse gestoßen.
Während die 29 Händler mit Erzgebirgischer Volkskunst nur geringfügig unter dem Umsatzniveau des Vorjahres liegen, hätten andere Branchen ein Minus bis zu 20 Prozent verzeichnet. Insgesamt sähen die Händler den Markt noch als gelungen an und seien ganz zufrieden, resümiert Mario Müller-Milano, vom Händler- und Schaustellerverband Dresden e.V.
Die Polizei zog ein positives Fazit. Es habe weniger Straftaten als im Vorjahr gegeben, sagte Einsatzleiter Marcel Immisch. Statt 35 Anzeigen 2014 seien bis heute Mittag 18 Strafanzeigen von der Striezelmarktwache aufgenommen worden. Dabei handelte es sich in 16 Fällen um Diebstähle, insbesondere von Geldbörsen und Handys. Von den 19 vermissten Weihnachtsmarktbesuchern, darunter dreizehn Kinder, konnten alle nach kurzer Zeit wohlbehalten wieder an ihre erwachsenen Begleiter übergeben werden. Auch zwei vermisste Rentner mussten kurzzeitig betreut werden. Bewährt hätten sich bei den Kindern die Striezelmarkt-Armbänder mit Name und Telefonnummer.
Der 24. Dezember habe, wie jedes Jahr, wieder ein besonderes Flair, meinte Siebecke. Dann überwiegen Väter mit ihren Kindern und die Last-Minute-Einkäufer. Am 15. Januar startet mit dem 3. Dresdner Winterzauber und der großen Eislaufbahn das nächste Event auf dem Altmarkt.
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