Mit einem Eröffnungsfest soll der Abschluss der Bauarbeiten am Ostflügel im Neuen Rathaus gefeiert werden. Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) hat die Dresdner und die Gäste der Stadt für den 2. April eingeladen, sich die Ergebnisse der fünfjährigen Sanierungsarbeiten selbst anzuschauen. Festsaal, Plenarsaal, das Artrium und viele Büroräume stehen den Besuchern dann zur Besichtigung offen. Die Bürgermeister-Riege und die Fraktionen wollen sich den Fragen der Besucher stellen.
Seit kurzem ist die Straße vor dem Ostflügel wieder geöffnet. Mit Hochdruck werden die letzten Platten verlegt und Geländer angebracht. In zwei Wochen sollen die Arbeiten weitgehend abgeschlossen sein. Die etwa 1.200 Quadratmeter große L-förmige Fläche vor dem Rathaus rings um das Trümmerfrau-Denkmal wird zwar vorübergehend beräumt, aber vorerst nicht zurückgebaut.
„Wenn die Sanierung des Rathauses fortgesetzt wird, brauchen wir diesen Platz wieder für Container, Material und Baufahrzeuge,“, erklärt Jens Lerch vom Hochbauamt. Der Auftrag für die Planung der weiteren Sanierungsarbeiten ist nach einer europaweiten Ausschreibung gerade im Ausschuss für Wirtschaftsförderung vergeben worden. Noch laufe die Einspruchsfrist, heißt es auf die Frage, wer den Zuschlag bekommen habe.
Ab 2019 könnte die Sanierung fortgesetzt werden, schätzte heute Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann (CDU) bei einem Presserundgang durch den Ostflügel. Voraussetzung sei, dass die notwendigen Mittel vom Stadtrat zur Verfügung gestellt würden. In das erste Drittel seien in den vergangenen fünf Jahren 38,2 Millionen Euro investiert worden – rund 13 Millionen Euro mehr, als 2011 geplant. 200 der 650 Mitarbeiter der Verwaltung und der Stadtratsfraktionen hätten inzwischen ihre neuen Büros bezogen.
„Bauen in der Altbausubstanz ist ein besonderes Abenteuer“, meinte Vorjohann und erinnerte daran, dass der Stadtrat zwei Mal Geld nachlegen musste. Als größter Preistreiber hatten sich durchhängende Betondecken erwiesen. Die Eisenträger waren während des Brandes 1945 zu heiß geworden und hatten nachgegeben. Beim Wiederaufbau Anfang der 60er Jahre sei dies kaschiert worden. Nun hätten die Statiker keine Garantie mehr übernehmen wollen.
Streit um Treppengeländer
Nicht zu vergessen: Auch im Rathaus gibt es eine Geländer-Posse. Die Hochbauexperten erinnern sich an lautstarke Auseinandersetzungen zwischen Denkmalschützern und Sicherheitsexperten. Das historische Treppengeländer ist zu niedrig und die Abstände zwischen den Sprossen sind zu groß, sagen die einen. Das Geländer darf nicht verändert werden, insistieren die anderen. Ergebnis: Ein zweites, daneben aufgebautes Sicherheitsgeländer. Ähnlich wie auf der Albertbrücke und im Kulturpalast. Für das Rathaus wird noch um die endgültige Lösung gerungen.
Im Festsaal – bis zu 600 Gäste haben hier Platz – riecht es noch deutlich nach Farbe. Die ersten Veranstaltungen haben hier bereits stattgefunden. „Wenn die Leute sagen, hier hat sich nicht verändert, ist das eher ein Kompliment“, meinte Kay Ullmann, Mitarbeiter im Hochbauamt. Die Modellgipsdecke, die Zick-Zack-Wände aus Holz an den Stirnseiten, die originalen Lampen, die Fenstergestaltung – der Denkmalschutz hatte strenge Vorgaben gemacht. Hinter den Wänden verbirgt sich jetzt jedoch modernste Technik. Im Plenarsaal nebenan wurde eine Konferenz- und Abstimmungsanlage eingebaut. So kann das händische Auszählen bei Abstimmungen künftig entfallen. Jeder Stadtrat muss sich an seinem Sitzplatz autorisieren, um die Anlage nutzen zu können.
Ein neuer verglaster Fahrstuhl im Innenhof ermöglicht einen barrierefreien Zugang zum Ostflügel. Beide Innenhöfe sind neu gepflastert, ebenfalls barrierefrei und mit Fahradbügeln ausgestattet.
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