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Absurder Sonntag am 2. Oktober – macht Rot-Grün-Rot Dresden zum Gespött?

Die rot-grün-rote Stadtratsmehrheit ist offenbar doch noch an einem Kompromiss mit Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) zur Sonntagsöffnung interessiert. Die Gefahr, sich am 2. Oktober 2o16 dem deutschlandweiten Gespött auszusetzen, ist zu groß. Traditionsgemäß ist das Land Gastgeber der zentralen Einheitsfeier, das im Bundesrat den Vorsitz hat – 2016 also Sachsen.

Die Dresden Marketing Gesellschaft rechnet mit mehr als 500.000 zusätzlichen Besuchern, die am ersten Oktoberwochenende gemeinsam mit den Dresdnern den Tag der Deutschen Einheit feiern wollen. Die Gäste dürften sich die offiziellen Reden anhören, die Museen besuchen, Dampfer fahren oder durch die Parkanlagen schlendern. Shoppen dürften sie nicht. Den Dresdner Händlern entgingen sichere zusätzliche Umsätze.

Geradezu absurd wird die Situation dadurch, dass am gleichen Wochenende auf der Hauptstraße das Familienfest am Goldenen Reiter stattfindet. Dafür wird eine regionale Sonntagsöffnung im Bereich Königstraße, Jorge-Gomondai-Platz, Albertstraße, Köpckestraße und Große Meißner Straße genehmigt. Das ist unstrittig. Wer dann aber über die Augustusbrücke in die Altstadt schlendert, wird dort verschlossene Türen finden. Gleiches gilt für alle, die von der Hauptstraße in Richtung Neustadt ziehen.

Rot-grün-rot will nun offenbar Gesichtswahrung betreiben und hat einen Kompromiss im Köcher. Für die Einheitsfeier könnte die Sonntagsöffnung auch in der Altstadt zugelassen und vielleicht auf die gesamte Neustadt ausgedehnt werden. Über diese Varianten wollen die Kooperationspartner noch vor der morgigen Stadtratssitzung mit Hilbert reden, hieß es heute aus Fraktionskreisen.

Hilbert hatte die Entscheidung auf der Stadtratssitzung im März vertagen lassen, weil er noch Redebedarf sah. In seiner Vorlage waren zwei Adventssonntage und 2016 zusätzlich der 2. Oktober vorgesehen. Linke, Grüne und SPD haben dagegen in ihrer am Montag vorgestellten Fortschreibung der Kooperationsvereinbarung bekräftigt, dass mit ihnen nur ein verkaufsoffener Sonntag in der Adventszeit machbar ist.

Mit dem Thema Sonntagsöffnung gewinnt man keine Wahlen, mit dem Thema Wohnen eher. Für Rot-Grün-Rot ist darum die Umsetzung der Wohnungsbaupläne viel entscheidender. Und mit der Unterstützung von Hilbert würde dies weitaus schneller zu verwirklichen sein. Zumal, wie Grünen-Sprecher Michael Schmelich bei der Vorstellung der Kooperationsvereinbarung am Montag meinte, „Hilbert sich in Riesenschritten auf die Positionen von Linke. Grünen und SPD zubewegt hat“.

Ob das intern kolportierte Kompromissangebot zur Sonntagsöffnung ankommt, wird sich erst zur Stadtratssitzung zeigen. Die CDU-Fraktion hat ihre Kritik am rot-grün-roten Minimalprogramm indessen erneuert. „Das Festwochenende in Verbindung mit einem verkaufsoffenen Sonntag für Besucher sowie Einheimische ist attraktiv. Aufgrund des zu erwartenden Besucheransturms dient eine Ladenöffnung auch der Versorgung und Bedarfsdeckung der Gäste am Festwochenende, die durch den nachfolgenden Feiertag am 3.10. nicht gewährleistet werden kann“, sagte heute deren wirtschaftspolitischer Sprecher Steffen Kaden.

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