Thema: Die Königsbrücker

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Bürgerinitiative „Königsbrücker muss leben!“: v8.4 – wollen wir

Die Bürgerinitiative „Königsbrücker muss leben“ hat sich für die Umsetzung der Sanierungsvariante 8.4 ausgesprochen. In einem umfassenden Positionspapier, das die Initiative heute verbreitet hat, wird die Entscheidung begründet. Bei der Variante 8.4 verläuft die Königsbrücker Straße zwischen Albertplatz und Stauffenbergallee durchgängig zweispurig. Die Fahrbahnbreite liegt außerhalb der Haltestellen mit 10,50 bis 12,50 Metern nur geringfügig über der heutigen von 10 Metern.

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Jeden Freitag wird an der Schauburg der Verkehr gezählt. Martin Schulte-Wissermann (r.) und Mitglieder der Bürgerinitiative. Foto: W. Schenk

Die Variante weist außerdem durchgehende Radwege auf und hat die breitesten Gehwege. Nördlich von der Paulstraße würde der Radweg teilweise durch die historische Baumallee führen. Die Straßenbahn hat in dieser Variante kein eigenes Gleisbett.

Das Resümé von Martin Schulte-Wissermann, Autor der Analyse und Sprecher der Bürgerinitiative ist klar: „Diese Variante verändert den Charakter des historischen Boulevards am wenigsten. Außerdem ist sie städtebaulich auf der ganzen Strecke die Stadtteilverträglichste.“ Und er liefert auch gleich den Slogan für die weitere Debatte mit: “v8.4 – wollen wir!”

In der von den Stadtplanern vorgelegten Vergleichsmatrix mit den Varianten 7 und 8.7 ist die Variante 8.4 auch die kostengünstigste. Schulte-Wissermann wiedersprach der Einschätzung der Stadtplaner, dass die Variante bei der Förderfähigkeit am schlechtesten abschneiden würde. Für die Förderfähigkeit sei die Verbesserung der Verkehrsverhältnisse ausschlaggebend. Er findet, dass Variante 8.4 diese Anforderungen für alle Verkehrsteilnehmer erfüllt.

Die Verbesserungen durch Variante 8.4:

  • Auto: Asphalt beruhigt die Fahrt, die Durchfahrtzeiten sind deutlich kürzer, die heutige Tempo-30-Regelung kann entfallen
  • Straßenbahn: barrierefreiere Haltestellen, 3 Meter Gleismittenabstand, neue Schienen, moderne Streckenführung (Pulkführerin und eigene Fahrspur), neue Abbiegerelation an der Schauburg
  • Radverkehr: eigene Radfahranlage, Asphalt statt Kopfsteinpflaster, Radbügel
  • Fussgänger: städtebauliche Neuordnung mit neuem, ebenen Bodenbelag, Bordabsenkungen, Stadtmöblierung, die Möglichkeit, einen neuen Stadtplatz zwischen Eschen- und Scheunenhofstraße einzurichten

Für die angestrebte öffentliche Debatte würden jetzt noch zwei Dinge fehlen, so die Bürgerinitiative: Die Kostenschätzung und eine fotorealistische Darstellung. Ohne Visualisierung und Bilder seien für den Laien die baulichen Auswirkungen nur schwer einzuschätzen. „Der Mensch muss ein Gefühl dafür bekommen, wie die einzelnen Varianten dann in der Realität aussehen“, sagte Schulte-Wissermann.

Der Termin für die Einwohnerversammlung, auf der die Stadtverwaltung die Pläne vorstellen will, steht noch nicht fest. Eine erste öffentliche Debatte zu den Sanierungsvarianten und der Abwägung von Vorteilen und Nachteilen gibt aber bereits am Donnerstag Abend in die Schauburg. Eingeladen haben Bündnis90/Die Grünen und die Bürgerinitiative. Mit dabei sind Reinhard Koettnitz, Leiter des Straßen- und Tiefbauamtes, Adreas Neukirch von den Dresdner Verkehrsbetrieben und Olaf Matthies vom ADFC Dresden.