Pegida-Mitbegründer und Ex-Orga-Team-Mitglied René Jahn hat sich für weitere Aktionen der Initiative Bürgerdialog ausgesprochen. Die Beteiligung an der Vorbereitung der Dialog-Veranstaltungen in der Kreuzkirche reicht ihm nicht aus. „Ein Format wie der Dialog in der Kreuzkirche ist wichtig, um die Gräben zuzuschütten und Brücken zu bauen zwischen den unversöhnlichen Seiten in der Stadt“, sagte Jahn im Gespräch. Um die zunehmende Entfernung zwischen Politikern und Bürgern zu überbrücken, müsse man jedoch mehr tun.
Über die geeignete Form werde derzeit in dem losen Zusammenschluss, zu dem Parteilose, FDP-Mitglieder oder ehemalige PDS-ler gehören, debattiert. Für Jahn wäre ein Verein eine geeignete Form. Dieser könnte sich um die Einbeziehung der Bürger auf allen Ebenen der demokratischen Mitwirkung kümmern.
Jahn will vor allem die Dresdner erreichen, die in den ersten Monaten bei den Pegida-Demos mit auf der Straße waren, aber die Radikalisierung im letzten Jahr nicht mitmachen wollten. „Sie sind jetzt wieder zu Hause, aber immer noch unzufrieden“, sagt er. Ein Verein könnte auch diejenigen ansprechen, die sich bei „Dresden für Alle“ oder „Dresden nazifrei“ politisch nicht so richtig aufgehoben fühlen, meinte er. „Ich kann mir gut vorstellen, dass ein solcher Verein auch geeignete Themen für Bürgerbegehren findet und als Organisator auftritt“, sagte Jahn. Ganz wichtig für ihn sei, sich um eine bessere Außenwahrnehmung von Dresden zu kümmern. Wie man das erreichen kann, weiß er noch nicht. Er habe in den letzten Monaten bei vielen Kontakten gespürt, dass man hier was tun müsse.
Kritik an seiner Teilnahme bei Pegida-Demos weist Jahn zurück. Er gehe dort hin, um mit den Leute zu reden. Sicher gebe es dort Pegida-Anhänger, die in Lutz Bachmann einen Helden sehen, meinte er. Aber was sei mit den anderen? „Ich möchte erreichen, dass sie zu den Dialogveranstaltungen in die Kreuzkirche kommen. Das wäre ein Anfang“, sagte er.
Die Initiativegruppe Bürgerdialog hatte sich Ende 2015 zusammengefunden und intensiv um ein Diskussionformat zwischen Bürgern und Politik bemüht. Neben Superintendent Christian Behr, Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) war auch das Netzwerk „Dresden für Alle“ zunächst an der Vorbereitung des Dialogs in der Kreuzkirche beteiligt. Das Netzwerk hat sich dann aus dem Vorbereitungskreis verabschiedet, weil man nicht mit Pegida-Mitbegründern auf der Bühne stehen wollte. Jahn war mit anderen Pegida-Mitbegründern bereits im Januar 2015 aus dem Orga-Team und dem Verein ausgeschieden. Inzwischen haben vier Dialog-Veranstaltungen in der Kreuzkirche stattgefunden. Für den 10. Mai und den 9. Juni sind die nächsten Termine geplant.
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