Suchtbericht 2016 Crystal krankenhaus

Suchtbericht 2016: Deutlich mehr Crystal-Konsumenten im Krankenhaus

Das Suchtverhalten der Dresdner hat sich in den letzten Jahren nicht verändert. Alkohol bleibt Droge Nummer 1 und der Crystalkonsum nimmt stetig zu. Das waren schon in den vergangenen beiden Jahren die Kernbotschaften zum jährlich vorgelegten Suchtbericht der Stadt.

Von 2006 bis 2014 hat die Zahl der Krankenhauseinweisungen nach Drogenkonsum (Alkohl, Crystal und sonstige Drogen)  um 30 Prozent zugenommen. 3.056 Dresdner Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben sich 2014 in einem Krankenhaus wegen des Konsums von legalen und illegalen Substanzen behandeln, 2.223 von ihnen allein wegen Alkoholmissbrauchs. Dabei, so der heute vorgelegte Suchtbericht 2016, sei der Anstieg bei den Frauen (2006: 605; 2014: 895) mit 48 Prozent deutlich höher als bei den Männern mit 24 Prozent (2006: 1 743; 2014: 2 161). Nur im Vergleich zum Vorjahr seien diese Zahlen leicht gesunken.

Zahlen zur stationären Behandlung

wegen Alkoholmissbrauch

2014: 2233 Fälle
2013: 2.376 Fälle
2012: 2.361 Fälle
2011: 2.145 Fälle

wegen multiplem Drogengebrauch

2014: 288 Fälle
2013: 389 Fälle
2012: 385 Fälle
2011: 287 Fälle

wegen Crystal-Konsum

2014: 318 Fälle
2013: 125
2012: 89
2011: 80

Insgsamt hätten im vergangenen Jahr 3.650 Personen in den sechs Suchtberatungsstellen um Hilfe nachgesucht. Davon seien 510 Angehörige gewesen.

Der Suchtbericht 2016 bestätigt mit seinen Zahlen die bereits aus der Kriminalitätsstatistik bekannten Tendenzen beim Crystalkonsum.
Der Anteil der Crystal-Konsumenten, die Hilfe in den Suchtberatungsstellen suchen, sei von 54 auf 56 Prozent weiter angestiegen. Insgesamt 318 Mal wurden Crystal-Konsumenten 2014 in ein Krankenhaus eingewiesen, im Vorjahr waren es 125.

Bemerkenswert ist ebenfalls, dass Sachsen deutlich über dem Bundesdurchschnitt beim Crystalkonsum liegt. Während deutschlandweit 14 Fälle je 100.000 Einwohner gezählt werden, sind es in Sachsen 57 Fälle.

Zugenommen, so der Suchtbericht, haben im vergangenen Jahr auch die Beratungsfälle zur Glücksspiel- und Mediensucht. Obwohl es spezielle Hilfsangebot wie zum Beispiel von der GESOP gGmbH für diese Zielgruppe gibt, hätte nur 25 Familien davon Gebruach gemacht. Bei den bevorstehenden Schuleinführungen sollte kritisch über die Mediennutzung und die technische Ausstattung der Kinder nachgedacht werden, empfiehlt die Dresdner Suchtbeauftragte Kristin Ferse.

„Sucht ist keine Schande, sondern eine Krankheit. Daher ist es wichtig, dass das Thema Sucht in der Gesellschaft offen thematisiert und diskutiert wird, dass wir die Menschen für Suchtgefahren sensibilisieren und dass Betroffene und ihre Angehörigen in Dresden die Hilfen finden, die sie benötigen“, erklärte Dresdens  Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann mit Blick auf die Dresdner Strategie zur Suchtprävention. Der Stadtrat habe das Strategiepapier vor einem Jahr beschlossen. „Die Vision der Dresdner Suchtprävention der nächsten zehn Jahre ist nicht ein Kampf gegen Süchtige und ihr Verhalten. Sie ist ein Plädoyer für das Schaffen gesunder Verhältnisse, die es überflüssig machen, süchtig zu werden. Diese Vision eint uns alle – den Stadtrat, die Stadtverwaltung sowie alle mitwirkenden Institutionen und Unterstützer“, so Kaufmann weiter.

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