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Fernsehturm Dresden: Bis März 2017 Machbarkeitsstudie für touristische Nutzung

Der Freistaat, die Landeshauptstadt und die Deutsche Funkturm wollen gemeinsam eine Machbarkeitsstudie für die touristische Nutzung des Fernsehturms in Wachwitz in Auftrag geben. Die Kosten von etwa 100.000 Euro wollen sich die drei Partner teilen, kündigte  Staatsminister Fritz Jaeckel (CDU), Chef der Staatskanzlei, an. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) und Steffen Zahn, Regionalleiter Akquise und Technik der Deutschen Funkturm, informierte er heute über die Pläne.

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OB Dirk Hilbert, Staatsminister Fritz Jaeckel und Steffen Zahn, Deutsche Funkturm, informieren über gemeinsame Machbarkeitsstudie. Foto: W. Schenk

Bei den Vorgaben für die Ausschreibung der Studie habe man sich sehr eng an das im Mai 2015 vom Fernsehturm-Dresden-Verein vorgelegten Gesamtkonzept orientiert. Jaeckel lobte Konzept und Verfasser Hans Martin ausdrücklich für die sachliche und umfassende Vorlage. „Das hatte schon eine sehr hohe Qualität“, sagte er.

Die Machbarkeitsstudie müsse eine Unmenge von ingenieurtechnischen Fragen beantworten. Noch sei die Ausschreibung nicht abgeschlossen. „Wir gehen davon aus, dass Ende März 2017 ein Ergebnis vorliegt“, sagte Zahn. Dann werde sich auch herausstellen, was die bisher kursierenden Zahlen noch wert sind. 8 bis 10 Millionen Euro wurden genannt, wenn es um eine Wiederbelebung des Turm-Cafes und der Aussichtsplattform ging. Mehr als drei Millionen Euro würden allein neue Aufzüge kosten.

Der Fernsehturm-Verein hatte 2014 eine Petition mit mehr als 11.000 Unterschriften an die Stadt übergeben. Weil sie aus Sicht des Vereins „im Sand verlaufen war“, wurde 2015 eine Petition mit mehr als 22.000 Unterschriften an die Staatsregierung übergeben – Jaeckel nahm sie im Auftrag von Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) in Empfang.

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Vision des Fernsehturm-Vereins: 2019 ist er wieder zugänglich. Hier der Prohlis-Blick. Foto: W. Schenk

„Ich nehme den Bürgerwillen sehr ernst“, betonte Hilbert heute. Ohne öffentliche Unterstützung werde es jedoch nicht funktionieren, zeigte er sich schon vor der Vorlage der Machbarkeitsstudie sicher. Aber, so der Oberbürgermeister, wenn das für viele ein so wichtiges Thema sei, müsse es auch entsprechend politisch bewertet werden. Die gemeinsame Studie sei ein erster Schritt.

Das von Diplomwirtschaftler Klaus Martin mit dem Fernsehturm-Verein entwickelte Konzept setzt nicht mehr nur auf eine Wiederbelebung des Cafes und der Aussichtsplattform. Für eine wirtschaftliche Betreibung seien 400.000 bis 500.000 Besucher im Jahr erforderlich, sagte Martin am Rande der Pressekonferenz. Beim Café habe man bisher mit etwa 200.000 Gästen gerechnet. Auch das Wetter spiele eine wichtige Rolle. Man könne von etwa 200 Tagen mit Weitsicht pro Jahr ausgehen. Die zusätzlich notwendigen Besucher soll ein „Televersum“ anlocken, das Wissenschaft zum Anfassen biete. Dresden habe hier unheimlich viel zu bieten, meinte er. Auch ein iMax-Kinoformat, ein Airbus-Cockpit-Simulator oder Direktschaltungen in die ISS-Raumstation wären Optionen, um mehr Publikum anzuziehen. Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) hätte sich diese Ideen mit Interesse angehört. Zum Vereinskonzept gehört auch eine Kabinenbahn als zusätzliche attraktive Erschließungsvariante für das Fernsehturm-Areal.

Vereinschef Eberhard Mittag zeigte sich erst einmal zufrieden. „Mehr zu erwarten, wäre Spekulation gewesen“, sagte er nach der Nachricht von der Finanzierung der Machbarkeitsstudie. Ein Aushängeschild für die wissenschaftlichen Leistungen der Universität und der vielen Institute fehle in der Stadt, betonte er. Wie soll man zum Beispiel demonstrieren, was ein 40-Millionen-Euro-Superrechner leisten kann? Das wäre eine von vielen Herausforderungen an das „Televersum“ –  so der Arbeitstitel des Vereins für den Bereich an Fuße des Fernsehturms.

Der 252 Meter hohe Fernsehturm wurde 1969 eingeweiht. In 148 Meter Höhe waren bis 1991 eine Aussichtsplattform und ein Café in Betrieb. Der im November 2004 gegründete Förderverein Fernsehturm Dresden hat sich die Wiederbelebung dieser touristischen Attraktion der Stadt zum Ziel gesetzt.

 

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