Ab Montag beginnen Bauarbeiter mit dem Verfüllen des Tunnels am Neustädter Markt. Die Geschichte bis es dazu kommen konnte, ist mehrfach und in allen Facetten erzählt, die Verlierer haben ihre Wunden geleckt. Niemand hat sich heute an die Gitter gekettet, Plakate und Sprechchöre sind nicht zu sehen oder zu hören.

Der Leiter des Straßen- und Tiefbauamtes, Reinhard Koettnitz, ist auch nicht da. Dafür erläutern Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne) und der stellvertretende Amtsleiter Gunther Hentschelmann die Eckdaten und den Zeitplan für das Verschwinden der Tunnelanlage, die vom Hochwasser mehrfach geflutet wurde und seit 2013 gesperrt ist.

Der Tunnel, so die Bauexperten, werde zunächst entkernt, Brüstungen und Wände im Bereich der Tunnelrampen zurückgebaut. Die Tunneleingänge werden zugemauert und im Tunnel Zwischenmauern errichtet. Der Hohlraum wird bis zu einer Höhe von 70 Zentimetern mit einem Mineralgemisch aufgefüllt. Darauf kommt bis zur Decke eine Magerbetonmischung. Diese wird durch fünf größere Löcher von oben eingefüllt.

Die Rampe an der Elbseite bleibt zunächst samt der Reliefs erhalten. Wie und ob sie später in die Neugestaltung des Areals mit oder ohne Narrenhäusel einbezogen wird, sei noch offen, erklärte Schmidt-Lamontain. Bis Weihnachten sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Weder zum Stadtfest, noch zum Tag der Deutschen Einheit oder in der Adventszeit würde der neue Fußgänger-Übergang mit der Ampelanlage zur Verfügung stehen. Entgegen ursprünglichen Schätzungen von 675.000 Euro liegen die Kosten für das Verfüllen der Tunnelanlage und den neuen Übergang für Fußgänger und Radfahrer bei 472.000 Euro.

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