Macht das Internet den stationären Handel überflüssig? Während viele Händler noch über die Verknüpfung der Online- und Offlinewelten nachdenken, kombinieren clevere Kunden längst das Beste aus beiden Angeboten. Stundenlanges Bummeln durch die Innenstadt, Schaufenster gucken, die Arme voller Einkaufstüten … lange Zeit sah so ein typischer Shoppingtag aus. Doch die Zeiten haben sich geändert. Statt auf kleine Boutiquen greifen heutzutage viele auf den Onlinehandel zurück. Denn das „analoge Shopping“ ist oft genug mehr Frust als Lust: überfüllte Geschäfte, ewig lange Warteschlangen vor den Umkleidekabinen und Kassen – das kann Nerven kosten und vor allem Zeit, die vielen Berufstätigen fehlt. Das Aus für die Geschäfte bedeutet das jedoch noch lange nicht, denn Online- und Offline-Angebote überzeugen mit jeweils eigenen Stärken. Neue Einkauf-Apps für das Smartphone sowie Angebote der Hersteller machen es möglich, die Vorteile beider Welten zu verbinden.
Zwischen Bequemlichkeit und Nostalgie
Die Vorteile des Onlinehandels liegen zu einem großen Teil in der Bequemlichkeit. Jedes Produkt und jedes Kleidungsstück kann man bequem von Zuhause aus bestellen, rund um die Uhr und ohne das Sofa zu verlassen. Wer auf der Suche nach einem ganz bestimmten Artikel, einer seltenen Marke oder schnell vergriffenen Größe ist, der muss nicht erst unzählige Läden abklappern. Und auch für Schnäppchenjäger ist der Internet-Einkauf gut geeignet: Ein kurzer Blick ins Vergleichsportal und schon weiß man, welche Website das Objekt der Begierde zum günstigsten Preis anbietet, Versandkosten mit eingerechnet. Und doch vermissen viele Kunden manchmal die kleinen persönlichen Läden, das Stöbern und das Glücksgefühl, wenn man sich während eines Shoppingtags spontan etwas Schönes gönnt – ohne Mindestbestellwert und ganz ohne Lieferzeit. Denn: Wenn man sehnlichst auf das schöne neue Paar Schuhe wartet oder in drei Tagen eine Hochzeit ansteht, kann das Bestellen im Internet auch schon mal zur Geduldsprobe werden. Und wenn das neue Lieblingskleid doch eine Nummer kleiner ausfällt, als gedacht, ist der Ärger groß. Ganz ohne Geschäfte vor Ort, ohne Beratung, Anprobieren und Stöbern wollen die meisten dann doch nicht.
Online und offline clever verbinden
Ein Glück, dass man sich nicht entscheiden muss: Viele Anbieter haben das Dilemma erkannt und versuchen, die Vorteile beider Welten zu verbinden, um online wie offline ein perfektes Shoppingerlebnis zu ermöglichen. Wer nicht mehr als nötig bezahlen, aber dennoch nicht die Katze im Sack kaufen möchte, kann beispielsweise auf die Smartphone-App Asap54 zurückgreifen. Diese erkennt fotografierte Kleidungsstücke, die man in Geschäften oder sogar an anderen Leuten gesehen hat, und schlägt einem direkt passende Online-Angebote vor. Und auch für Kunden, die auf der Suche nach etwas Speziellem sind, dabei aber trotzdem nicht auf das Shopping-Gefühl verzichten mögen, gibt es Möglichkeiten. So ist es inzwischen gang und gäbe, dass Kleidungsmarken ihren Kunden mittels eines sogenannten Shopfinders anzeigen, in welchen Läden in der Nähe es Ihre Produkte zu kaufen gibt. Bestes Beispiel: Das Modelabel Cecil, das allein im Shopfinder für Dresden elf Shops anzeigt.
Fazit: Welche Aspekte man beim Shoppen nicht missen möchte und über welche Nachteile man hinwegsehen kann, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Klar ist aber, ganz egal, ob bekennender Marathon-Shopper oder pragmatischer Onlinekäufer – mithilfe moderner Apps und Angebote ist es heutzutage jedem möglich, das Einkaufserlebnis ganz nach dem eigenen Geschmack zu gestalten.