Nach terroristischen Attacken und Amokläufen in den vergangenen Wochen in Frankreich und Deutschland haben Veranstalter, Polizei und Ordnungsbehörden das Sicherheitskonzept für das Dresdner Stadtfest deutlich erweitert. „Nach wie vor gilt für Dresden eine abstrakte Gefährdungslage. Hinweise auf konkrete Störungen oder Gefährdungen liegen uns bislang nicht vor“, erklärte heute Polizeioberrat Stefan Dörner, Leiter des Einsatzreferates bei der Polizeidirektion Dresden.
So soll es für den Zeitraum des Stadtfestes mobile Kontrollen innerhalb des rund 90.000 Quadratmeter großen Festgeländes geben. Stichprobenartig würden Polizeibeamte vor allem nach Waffen und anderen gefährlichen Gegenständen suchen. Erstmals würden mit Maschinenpistolen und besonderer Schutzausrüstung ausgestattete Interventionsteams als sofortige Eingreifgruppe für den Ernstfall bereit stehen. Diese würden über das Festgelände verteilt stationiert, um bei Bedarf schnell vor Ort sein zu können, erläuterte Thomas Geithner, Sprecher der Polizeidirektion.
Er war dabei, als Frank Schröder, Geschäftsführer der Agentur Schröder, die das Stadtfest gemeinsam mit der Bernd Aust Kulturmanagement organisiert, das erweiterte Sicherheitskonzept vorstellte. So soll mit massiven Durchfahrtssperren ein vergleichbarer Angriff wie auf das Volksfest in Nizza verhindert werden, erläuterte Schröder. Dafür würden die Absperrungen genutzt, die bereits beim G7-Gipfel und dem Bilderberg-Treffen verwendet wurden. Fünf Secyrity-Tower – das sind 12 Meter hohe Plattformen – sollen den Organisatoren einen besseren Überblick an den Orten verschaffen, wo besonders viele Gäste erwartet werden. Außerdem würde das Personal des privaten Sicherheitsdienstes verstärkt. Schröder kündigte umfassende Zutrittskontrollen an. Er empfahl, auf das Mitführen von Rücksäcken und großen Taschen zu verzichten. Verboten seien diese allerdings nur im Sperrkreis der Partyfläche am Königsufer. Grundsätzlich untersagt sei auf dem gesamten Festgelände das Mitführen von Glasflaschen.
Das Budget für die Sicherheitsmaßnahme sein von 50.000 auf mehr als 85.000 Euro aufgestockt worden. Außerdem habe man ein zusätzliches Finanzpolster für weitere Anforderungen eingerichtet, betonte Schröder.
Der Veranstaltungsprofi, der mit seiner Agentur Mit-Gesellschafter der Dresdner Stadtfest GmbH ist, war einziger Bewerber um die Dienstleistungskonzession für die Organisation und Durchführung des Dresdner Stadtfestes für die kommenden Jahre von 2017 bis 2019, einschließlich einer Verlängerungsoption bis 2022. Der Stadtrat will am Donnerstag – einen Tag vor der Eröffnung des diesjährigen Stadtfestes – über die Vergabe dieser Konzession entscheiden. Das von Schröder auf Anforderung der Stadtverwaltung überarbeitete Sicherheitskonzept für die Bunte Republik Neustadt hatte sich im Juni bewährt.
Neben dem Stadtfest, bei dem es von Freitag bis Sonntag an 15 verschiedenen Locations und 9 Bühnen ein umfangreiches Programm gibt, findet am Sonnabend das Pokalspiel zwischen Dynamo Dresden und RB Leipzig statt. Mehrere Hundertschaften würden dabei zum Einsatz kommen, kündigte Einsatzleiter Dörner an.
Das könnte Sie auch interessieren …
Mitmachaktionen zum Thema Balance und Geschicklichkeit standen im Mittelpunkt des Sport- und Familientages der Dresdner >>>
Die neue Brücke über den Nesselgrundweg in Klotzsche soll Ende März in Betrieb gehen. Darum wird die Eisenbahnstrecke >>>
Zwei neue Zimmer für Eltern krebskranker Kinder hat der Verein Sonnenstrahl in der gleichnamigen Villa eingerichtet. >>>
„Stiehl wenig – und du kommst ins Gefängnis. Stiehl viel – und du machst Karriere.“ Das ist das Patentrezept des Paten. Doch >>>