Der September ist sommertechnisch gesehen auf Rekordkurs. Bis zum 15. September zählten die Meteorologen bereits zwölf Sommertage. Möglicherweise wird der Rekord von 1982 mit insgesamt 15 Sommertagen noch gebrochen, meint Franziska Reinfried, Meteorologin beim Dresdner Umweltamt. Ihr Sommerrückblick fällt gemischt aus. Zahlreiche Schauer und Gewitter hätten das Wettergeschehen bestimmt. Ein ausgeprägtes Sommerhoch über Mitteleuropa habe es ebensowenig gegeben wie längere Trockenphasen oder den Zustrom feuchter Meeresluft.
Juni und Juli waren deutlich zu nass. So wurden beim Starkregen am 5. Juni 25,9 Millimeter innerhalb einer Stunde an der Station Dresden-Klotzsche gemessen. 170 Prozent des sonst üblichen Niederschlags fielen im Juni, im Juli lag die Niederschlagssumme 50 Prozent über dem Vergleichswert der Klimareferenzperiode 1961 bis 1990. Verglichen mit dieser Zeitspanne, so die Meteorologin, sei die Niederschlagsmenge in den Sommermonaten um etwa 20 Prozent höher gewesen.
Dennoch sei der Sommer vergleichsweise warm gewesen. Der Temperaturmittelwert der Sommermonate verfehlte die Rangliste der zehn wärmsten Sommer seit 1961 lediglich um einen Platz. Mit 35 Sommertagen, dafür muss die Temperatur gleich oder größer 25 Grad Celsius betragen, wurde der Vergleichswert um einen Tag überboten. Insgesamt sei der Sommer um 1,3 Grad zu warm ausgefallen.
Bei vielen habe sich dennochz kein richtiges Sommergefühl eingestellt. Franziska Reinfried versucht es mit einer Erklärung: „Dies mag an der unbeständigen Witterung gelegen haben und dem deutlich zu nassen Sommerstart“. Außerdem habe es keine langanhaltende Schönwetterphase oder gar Hitzeperiode gegeben. Auch tropische Nächte mit mehr als 25 Grad Celsius seien ausgeblieben. Möglicherweise, so die Meteoroligin, „haben wir uns inzwischen an brütend-heiße Sommer gewöhnt und erwarten diese nun auch“.
Außergewöhnlich sei nun der Sommerabschied. Eine ausgeprägte Hochdruckzone habe die gesamte erste Septemberhälfte bestimmt und für Zustrom subtropischer Luftmassen aus Nordafrika gesorgt.
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