Die Dresdner Polizei hat die Sicherheitsvorkehrungen für die Weihnachtsmärkte in Dresden verstärkt. Seit dem Vormittag werden im Bereich des Striezelmarktes Durchfahrtssperren aufgebaut. Sie sollen ein Unglück wie in Berlin verhindern, Dort war gestern Abend ein Sattelschlepper auf einem Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz nahe der Gedächtniskirche in die Menge gerast. Mindestens 12 Tote und fast 50 Verletzte waren die Folge. Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen. Ein terroristischer Hintergrund wird vermutet. Bis zum jetzigen Zeitpunkt fehlen dafür aber noch handfeste Beweise.
„Wir haben bislang auf das Aufstellen von Durchfahrtssperren verzichtet“, erklärte Dresdens Polizeipräsident Horst Kretzschmar. Allerdings habe es Vorkehrungen gegeben, um schnell auf eine veränderte Sicherheitslage reagieren zu können. „Diese Situation ist nun eingetreten“, betonte er. Nun würden bis zu 30 Betonklötze aufgebaut, die bereits bei den Sicherheitsmaßnahmen für die Feierlichkeiten zum 3. Oktober verwendet worden waren. Wie im Oktober seien seit Beginn der Weihnachtsmärkte in Dresden auch sogenannte Interventionskräfte im Einsatz. „Sie stehen für den Ernstfall als sofortige Eingreifgruppe im Einsatzraum bereit und sind mit einer besonderen Schutzausrüstung sowie Maschinenpistolen ausgestattet“, so Kretzschmar.
Inzwischen hat die Polizei weitere Sicherheitsmaßnahmen für den Neumarkt angekündigt. „ Die Weihnachtliche Vesper vor der Frauenkirche am kommenden Freitag liegt neben dem Striezelmarkt im Focus unserer Maßnahmen. Deshalb haben wir uns entschlossen, auch in diesem Bereich unseren Einsatz anzupassen“, erklärte Kretzschmar. Noch am Dienstagabend werde mit dem Aufbau von Betonelementen an verschiedenen Zufahrtsstellen zum Neumarkt begonnen. Die Kleine Kirchgasse sowie die Salzgasse zwischen Coselpalais und Steakhaus würden mittels Betonsteinen für den Fahrverkehr komplett gesperrt.
Alle weiteren Zufahrten zum Neumarkt werden durch Steinelemente in Verbindung mit Einsatzfahrzeugen der Polizei sowie Beamten ab Mittwoch zu den Marktzeiten des Adventsmarktes gesichert.
„Für Dresden gilt weiterhin eine abstrakte Gefährdungslage. Konkrete Hinweise auf Anschläge gibt es nicht. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es eine absolute Sicherheit nicht gibt. Wir versuchen mit unseren zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen Risiken für derartige Szenarien zumindest zu minimieren“, betonte der Polizeipräsident.
Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) verständigte sich heute Vormittag mit der sächsischen Polizeiführung über die veränderte Sicherheitslage. Die Sicherheitsbehörden seien bereits seit Montagabend in erhöhter Alarmbereitschaft, sagte ein Ministeriumssprecher.
Für den Mittwoch haben Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP), Superintendent Christian Behr und Kreuzkirchenpfarrer Holger Milau zu einem Friedensgebet nach dem Anschlag in Berlin eingeladen. Am Mittwochabend um 19 Uhr werde das Markttreiben auf dem Dresdner Striezelmarkt mit Beginn der Andacht kurz unterbrochen. Die Beleuchtung der Fichte, des Schwibbogens und der Herrenhuter Sterne werden ausgeschalten, die restliche Beleuchtung wird gedimmt, die Musik ist aus und das Bühnenprogramm unterbrochen, kündigte Hilbert an. Der Markt sei im Anschluss regulär bis 21 Uhr geöffnet.
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