Zwei neue Zimmer für Eltern krebskranker Kinder hat der Verein Sonnenstrahl in der gleichnamigen Villa eingerichtet. In dem ausgebauten Dachgeschoss entstand zudem ein Beratungsraum für die psychosoziale Betreuung.
Die Elternzimmer in der Nähe der Uniklinik sind für den Verein ein besonders wichtiges Projekt. Hier wohnen Mütter und Väter von krebskranken Kindern während der Therapie der kleinen Patienten, die oft viele Monate dauert. Jetzt konnte die Kapazität der Elternzimmer auf numehr elf Zimmer mit insgesamt 21 Betten und neun möglichen Aufbettungen erweitert werden. „Die Eltern bleiben bis zu einem halben Jahr bei uns“, erklärt der Vorstandsvorsitzende des Vereins Andreas Führlich. „Oft wohnt die Mutter während der Behandlung des Kindes hier. Am Wochenende und in den Ferien kommen der Vater und Geschwisterkinder dazu.“ Für die Familien ist die Übernachtung kostenlos. Einen Betrag von 20 Euro pro Nacht und Zimmer übernehmen die Krankenkassen, die weiteren Kosten finanziert der Verein aus Spenden.
Bedarf an Elternzimmern steigt
Der Bedarf an Übernachtungsmöglichkeiten für die Eltern ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Die kleinen Patienten kommen aus einem immer größeren Umkreis, da das Universitätsklinikum spezielle Behandlungen wie die Protonentherapie anbietet. Wurden vor vier Jahren noch durchschnittlich 60 bis 80 neue Patienten im Jahr aufgenommen, so sind es jetzt bereits 100.
Neben den Elternzimmern entstand nach den Umbauarbeiten der ehemaligen Dachwohnung auch ein Beratungsraum. Dieser wird sowohl für die ambulante Musiktherapie als auch für die psychosoziale Betreuung der Familien genutzt. Rund 100.000 Euro wurden in den Umbau des Dachgeschosses investiert, finanziert aus Rücklagen und Spendenmitteln des Vereins. Allein die Spardabank stellte 25.000 Euro bereit, und eine betroffene Familie übernahm privat den Einbau einer Küche.
Spendenaktion für die Möblierung der Zimmer
Für die Möblierung der zwei neuen Elternzimmer startete der Verein eine Online-Spendenaktion und sammelte in kürzester Zeit 7.000 Euro. „Wir sind überwältigt von der Spendenbereitschaft der Menschen“, freut sich die Schirmherrin des Vereins Helma Orosz. „Jede Position auf unserer Liste – vom Sofa bis zur Müslischale – fand einen Sponsor. 43 Spender haben sich beteiligt.“
Auch der Beratungsraum wurde aus Spenden finanziert. „Der Wunsch nach psychologischer Betreuung und sozialer Beratung ist mit den Patientenzahlen gestiegen“, erklärt Ulrike Grundmann, Leiterin des psychosozialen Teams. „Daher bringt der zweite Beratungsraum Entlastung für unser Team. Ihm gehören derzeit ein Psychologe und drei Sozialpädagogen an, die vielfältige Aufgaben haben und auch die erlebnispädagogischen Camps für Kinder und ihre Geschwister durchführen.“
Die professionelle Arbeit des Teams wurde im vergangenen Jahr gleich doppelt gewürdigt. So wurde die Beratungsstelle durch die Landeshauptstadt Dresden als solche anerkannt und künftig in Teilen gefördert. Außerdem wurde der Verein für das Konzept der psychosozialen Arbeit mit dem „Nachsorgepreis der Deutschen Kinderkrebsnachsorge – Stiftung für das chronisch kranke Kind“ ausgezeichnet. Dabei wurde insbesondere die Verzahnung der Beratung mit dem Angebot
erlebnispädagogischer Camps gewürdigt.
Benefizkonzert am 9. März
Die solide Finanzierung der sozialpsychologischen Arbeit ist jedes Jahr das Ziel des großen Benefizkonzertes des Sonnenstrahl e.V. in der Kreuzkirche. Es findet dieses Jahr bereits zum 20. Mal statt und wird am 9. März durch verschiedene Kinder- und Jugendchöre und das Junge Kammerorchester Dresden ausgerichtet. Erstmals ist die Dresdner Band Stilbruch dabei und sorgt mit ihren Songs für eine besondere Facette. Karten zwischen 14 und 17 Euro gibt es an allen
bekannten Dresdner Vorverkaufsstellen sowie im Internet bei ETIX und können auch zu Hause ausgedruckt werden. Alle Einnahmen aus dem Ticketverkauf fließen als Spende an den Verein.
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