Am 30. September 2024 fand die 8. Dresdner Seniorenkonferenz unter dem Titel „Arm? Alt? Allein? Nicht mit uns!“ im Dresdner Rathaus statt. Der Plenarsaal war vollständig besetzt. Fast 100 Seniorinnen und Senioren folgten der Einladung des Dresdner Sozialamtes.
Sozialbürgermeisterin Kristin Klaudia Kaufmann (Linke) zeigte sich erfreut über die hohe Teilnahme. „Die große Resonanz zeigt das Interesse der Menschen an den aktuellen Entwicklungen und ihren Wunsch, bei wichtigen Zukunftsfragen mitzureden“, erklärte sie. Philipp Schäfer, Abteilungsleiter im Sozialamt, ergänzte, dass die Konferenz ein Forum für die Belange der Älteren biete. Dabei würden aktuelle Daten analysiert und Lösungswege diskutiert.
Die wichtigsten Erkenntnisse der Konferenz sind:
- Rund 28 Prozent der Dresdner Bevölkerung sind 60 Jahre oder älter.
- Studien belegen, dass die Lebenssituation der Generation 60plus in Dresden größtenteils positiv ist. Die Befragten sind überwiegend zufrieden, etwa ein Fünftel engagiert sich ehrenamtlich.
- Trotzdem gibt es Risiken wie Altersarmut und Einsamkeit. Besonders das sinkende Rentenniveau und brüchige Erwerbsbiografien stellen Herausforderungen dar.
- Alleinlebende Seniorinnen und Senioren sind deutlich häufiger armutsgefährdet als Menschen in Partnerschaften.
Kaufmann wies darauf hin, dass finanzielle Einschränkungen oft auch die gesellschaftliche Teilhabe begrenzen, was Einsamkeit fördern kann. Dresden habe jedoch ein funktionierendes System gegen Altersarmut entwickelt. Soziale Leistungen wie Bürgergeld, Grundsicherung, Wohngeld und der Dresden-Pass bieten Unterstützung. Zudem fördern 23 städtische Begegnungs- und Beratungsstellen Aktivitäten in den Bereichen Kultur, Bildung, Sport und Freizeit, viele davon kostenlos. Informationen zu den Angeboten sind online auf der städtischen Webseite abrufbar.
Die Anregungen der Konferenzteilnehmenden fließen in die zukünftige Strategie der Stadt ein. Dr. Kaufmann kündigte an, die Ergebnisse der Konferenz zu bewerten und weitere Maßnahmen zur Unterstützung gegen Altersarmut zu entwickeln. Philipp Schäfer betonte, wie wichtig den Teilnehmenden das Thema Einsamkeit sei. Schon ein kurzes Gespräch oder ein Lächeln könne helfen. Besonders hob er hervor, dass Menschen ohne Zugang zu digitalen Angeboten auf analoge Informationswege angewiesen seien.
Die Dresdner Seniorenkonferenz wird alle zwei Jahre vom Sozialamt organisiert und bietet Vorträge, Workshops und Podiumsgespräche. Ein „Markt der Möglichkeiten“ stellt lokale Anbieter und Institutionen vor.
- Weitere Informationen: www.dresden.de/seniorenkonferenz
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