Während sich Linke und Grüne für eine Sanierung des Sachsenbades in Pieschen unter Beibehaltung der Bad-Funktion stark machen, hat die CDU jetzt einen Verkauf der Immobilie ins Gespräch gebracht. Das hat Linke-Vorsitzender Tilo Kießling heute scharf zurückgewiesen. CDU-Ortsvereinsvorsitzender Veit Böhm sieht angesichts der Kosten für die Sanierung des Sachsenbades keine Chancen für entsprechende Mittel im Stadthaushalt. „Von der notwendigen Investitionssumme ließen sich wenigstens zwei neue moderne Schwimmbäder bauen“, heißt es in einer Erklärung der CDU Pieschen. Wir weisen darauf hin, „dass die Entwicklung von Nutzungskonzepten nur durch private Investoren erfolgen kann“, erklärte Böhm. Eine von der Stesad vor fünf Jahren vorgelegte Studie hatte die Sanierungskosten auf 17 Millionen Euro beziffert. Für Böhm haben die ausreichend Schul- und Kitaplätzen sowie Maßnahmen des Hochwasserschutzes entlang der Leipziger Straße und im Bereich der Übigauer Insel für den Stadtteil „eine deutlich höhere Priorität“.
Linke und Grüne sehen das anders. „Der größte Teil der Pieschnerinnen und Pieschner, und nach unserer Überzeugung auch alle anderen Dresdnerinnen und Dresdner, wünschen schon seit langem eine Sanierung des Sachsenbades unter Einbeziehung der Badfunktion“, reagierte Linke-Vorsitzender Tilo Kießling heute. Privatisierungspläne sind aus seiner Sicht darum „scharf zu verurteilen“. Im nächsten Jahr müsse die Diskussion über die im Sachsenbad neben der Badefläche anzusiedelnden sozialen und öffentlichen Funktionen und auch über die Herkunft des für die Sanierung notwendigen Kapitals geführt werden. Auch die Grünen-Stadträtin Kati Bischoffberger will, dass das Bad erhalten bleibt. „Wo sollen die Kinder, die hier künftig leben, Schwimmen lernen oder Schwimmunterricht haben?“, fragte sie in einem SZ-Beitrag.
Pieschen gehört laut der aktuellen Bevölkerungsprognose für die Stadt Dresden zu den Stadtgebieten mit hohem Zuwachs an Einwohnern. Nur in der Friedrichstadt und in Blasewitz/Striesen wird das Wachstum noch etwas höher ausfallen. Die Leipziger Vorstadt und Pieschen haben jetzt rund 36.600 Einwohner. Für 2020 sehen die Experten die Einwohnerzahl bei 39.500.
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