Der seit mehr als zwei Jahren verwaiste Stuhl des Amtsleiters für Wirtschaftsförderung wird bald neu besetzt. Ende November will die Findungskommission unter Leitung von Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) den Schlusspunkt unter das Auswahlverfahren setzen.

70 Bewerbungen waren auf die Ausschreibung von Ende Juni bis zum 20. August bei der Stadt eingegangen, erklärte Rathaus-Sprecher Kai Schulz auf Nachfrage. Nach Sichtung und Bewertung der Unterlagen wurden neun Kandidaten zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch nach Dresden eingeladen. Wieviele Bewerber der Findungskommission am 27. November zur Entscheidung vorgelegt werden, sei noch nicht abschließend entschieden. Der genaue Termin für den Amtsantritt werde erst feststehen, wenn der Stadtrat den Kandidaten für das Amt bestätigt hat. Dann gebe es für beide Seiten Sicherheit.

Das mehrjährige Vakuum an der Spitze der Wirtschaftsförderung war wiederholter Anlass zur Kritik durch die Stadtratsfraktionen. „Es war offensichtlich, dass die Personalunion von Amtsleiter und Wirtschaftsbürgermeister eher eine Notlösung als eine Idelalösung ist”, hatte André Schollbach, Fraktionschef der Linken im Stadtrat, kritisiert und hinzugefügt, dass Wirtschaftsförderung eben mehr sei, als sich um die Märkte in der Stadt zu kümmern.

Auch die Dresdner SPD hat die Wiederbesetzung des Amtsleiter-Postens mit Nachdruck gefordert. Der Wirtschaft müsse ein zuverlässiger Ansprechpartner angeboten werden, sagte Peter Lames, Fraktionsvorsitzender im Stadtrat. Die wenigen Neuansiedlungen von Unternehmen und die jahrelange Stagnation bei Bruttoinlandsprodukt und Gewerbesteuereinnahmen seien Beleg dafür, dass der Rathausspitze eine Wachstumsstrategie fehle, so Lames.

Die Findungskommission, die den Kandidaten für den neuen Amtsleiter auswählt, wird von der Oberbürgermeisterin geleitet. Zu ihr gehören außerdem der zuständige Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) und Vertreter aller Stadtratsfraktionen.

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