Die Ungewissheit für die 17 Familien, die am Querweg in Weißig bauen wollen, soll am Donnerstag beendet werden. Dann steht der Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 342 auf der Tagesordnung des Stadrates und wird mit großer Sicherheit verabschiedet werden. Die Linke-Fraktion wird dafür stimmen, sagte heute Kris Kaufmann, Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung und Bau. „Wir haben sehr lange diskutiert und am Ende entschieden, dass wir hier keine Konflikte auf dem Rücken von 17 Familien austragen werden“, sagte sie im Gespräch. Zudem seien beim Flächenausgleich und zusätzlichen Baumpflanzungen noch Änderungen eingearbeitet worden. Die SPD wird nicht dagegen stimmen, sondern sich enthalten, sagte Fraktionsvorsitzender Peter Lames. Auch die Grünen wollen sich, bis auf zwei Stadträte, enthalten. „Bei uns gibt es keinen Fraktionszwang“, sagte Kerstin Harzendorf von der Grünen-Fraktion. Damit ist der Weg frei für „Wohnen am Querweg“, da CDU und FDP ihre zustimmende Haltung zu dem Bauvorhaben nicht geändert haben.
Eine vier Monate lange emotionale Berg- und Talfahrt sind für die 17 Familien und ihre 29 Kindern dann beendet. Eigentlich war der Satzungsbeschluss bereits im Juli vom Stadtrat beschlossen worden. Da aber zwei Linke-Stadträte wegen nicht fristgerechter Ladung zur Stadtrats-Sitzung geklagt hatten und Recht bekamen, konnten mehrere Beschlüsse, unter ihnen auch „Wohnen am Querweg“ nicht umgesetzt werden.
Inzwischen wurde der Stadtrat neu gewählt mit der bekannten veränderten rot-grün-roten Mehrheit. Diese überwies die Vorlage zurück in den Bauausschuss. Und zwischenzeitlich sah es so aus, als würde Rot-Grün-Rot das Vorhaben kippen wollen. Eine Rolle bei der Stimmungslage in den drei Fraktionen spielte auch, dass der ehemalige Bürgermeister der Gemeinde Schönfeld-Weißig, Hans-Jürgen Behr, das Grundstück an die Bauherren verkauft hatte. Der CDU-Mann hatte wegen seiner Amtsführung immer wieder, besonders bei Linke und Grünen, in der Kritik gestanden. Auch die Bürgerinitiative vor Ort, die sich gegen das Vorhaben gewandt hatte, bekam noch einmal Aufwind.
Am Ende, so Kaufmann, habe man sich bei dem „ideologisch schwierigen“ Thema durchgerungen. Auch bei SPD und Grünen sprach man von einer ähnlich schwierigen Meinungsbildung. Nur die beiden Piraten-Stadträte hatten sich, ohne ideologische Altlasten, bereits klar für das Bauvorhaben ausgesprochen.
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