Die Zahl der Wohnungen mit Mietpreis- und Belegungsbindung ist in Dresden in den letzten fünf Jahren von 13.500 auf 10.500 zurückgegangen. Gleichzeitig ist die Zahl der Haushalte mit einem Armutsrisiko gestiegen. „Tendenzen zur Verdrängung einkommensarmer und sozial benachteiligter Menschen aus bestimmten Dresdner Quartieren sind offensichtlich. Langfristig droht soziale Entmischung“, warnte darum Wolfram Günther, Landtagsabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen. Für Haushalte mit niedrigem Einkommen seien die steigenden Mieten in Dresden schon heute ein Problem, sagte er. Günther hatte in einer Kleinen Anfrage Auskunft zur Entwicklung der mietpreisgebundenen Wohnungen in Dresden, Leipzig und Chemnitz verlangt.
Der Grünen-Politiker forderte von der CDU/SPD-Koalition, dass die Bundesmittel für den sozialen Wohnungsbau, für 2014 rund 60 Millionen Euro in ganz Sachsen, zumindest zum Teil zur Förderung von Projekten in den sächsischen Großstädten eingesetzt werden.
Parrallel zum Rückgang der mietpreisgebundenen Wohnungen um rund 3.000 hat sich die Zahl der Haushalte mit Armutsrisiko in Dresden weiter erhöht. Waren 2005 rund 31.800 und 2007 rund 34.800 Haushalte betroffen, lag die Zahl bei der kommunalen Bürgerumfrage 2012 bei 42.500. Als Haushalte mit Armutsrisiko werden diejenigen betrachtet, bei denen das Einkommen weniger als 60 Prozent des Mittelwertes beträgt. Die kommunale Bürgerumfrage bestätigte auch die Gefahr einer sozialen Entschmischung. So liegt der Anteil der einkommensschwachen Haushalte in Prohlis und Reick bei über 25 Prozent, in Briesnitz, Klotzsche oder Blasewitz klar unter 10 Prozent.
„Innenminister Markus Ulbig (CDU) sollte diese Entwicklung in Sachsens Großstädten endlich ernst nehmen“, forderte Günther. Das Ziel müssten „stabile und gemischte Wohnviertel sein“.
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