Auf der Pegida-Kundgebung ist heute die Nominierung von Tatjana Festerling für die Oberbürgermeisterwahl 2015 in Dresden offiziell gemacht worden. Vereinschef Lutz Bachmann verkündete die Kandidatur auf dem Altmarkt und erntete viel Beifall und einige Tatjana-Rufe. Bereits vor zwei Wochen hatte ein Redner die Personalie in Chemnitz – offenbar versehentlich – bekannt gegeben. Die Bewerbung sei bereits per Einschreiben an die Stadt geschickt worden, sagte Bachmann und forderte die Pegida-Anhänger auf, nun schnell für die 240 nötigen Unterstützer-Unterschriften zu sorgen. Er sprach von einer einmaligen Chance für Deutschland und Europa und dass der direkt vom Volk gewählte Oberbürgermeister „dem rot-rot-grün versifften Stadtrat dann ordentlich auf die Finger schauen kann „.

Festerling nahm in ihrer Rede erstmals die Dresdner Kommunalpolitik ins Visier. Das „Konzept zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund 2015 bis 2020“ sei ein Zerstörungsprogramm, rief sie in die Menge. Das müsse gestoppt werden, sonst „wird man die Stadt und ihre Umgebung in fünf Jahren nicht mehr wiedererkennen“. Sie kündigte an, ihren Wohnsitz nach Dresden zu verlegen – Bachmann sprach bereits von nächster Woche. Ihre Bürgersprechstunde sei immer Montags und sie forderte die Demonstranten auf, ihre Vorschläge und Themen an sie heranzutragen. „Jeder ist jetzt auch Wahlkämpfer“, so Festerling. Danach nahm sie an der Spitze des Demonstrationszuges am „Osterspaziergang“ teil und schob einen der Rollstuhlfahrer.Festerling ist freiberufliche Kommunikations- und Marketingexpertin und kommt aus Hamburg. Sie war AfD-Mitglied und schied nach ihren Sympathiekundgebungen für die Hooligans gegen Salafisten im Streit aus der Partei aus. In den vergangenen Monaten trat sie mehrfach auf Demonstrationen bei verschiedenen Pegida-Ablegern deutschlandweit auf.

Nach <a title=“Pegida verliert an Zuspruch – nur noch 2.900 Teilnehmer“ href=“http://www.menschen-in-dresden.de/2015/pegida-verliert-zuspruch-nur-noch-2-900-teilnehmer/“ target=“_blank“>2.900 Demonstranten am vorigen Montag</a> zählte die Polizei heute 7.100 Teilnehmer. Der vom Pegida-Verein mit der Zählung beauftragte Rechtsanwalt Jens Lorek nannte rund 12.000. Verschiedene Messungen hätten Teilnehmerzahlen zwischen 11.700 und 14.000 ergeben, sagte er.

Am 11. Mai um 18 Uhr endet die Frist für das Einreichen von Kandidatenvorschlägen für die Oberbürgermeisterwahl. Spätestens dann müssen die 240 Unterstützer-Unterschriften persönlich im Büro des Gemeindewahlausschusses abgegeben sein. Die Wahl selbst findet am 7. Juni statt.