Zum planmäßigen Tarifwechsel am 1. November soll in Dresden ein deutlich verbessertes Sozialticket für den Nahverkehr eingeführt werden. Darauf haben sich Linke, Grüne und SPD im Stadtrat geeinigt. Mehr als 71.000 Menschen gelten in Dresden als einkommensarm. Das bedeutet, dass sie über weniger als 60 Prozent des Mittelwertes eines sogenannten „bedarfsgewichteten Nettoäquvalenzeinkommens“ verfügen. Für ein Familie mit zwei Kindern unter 14 Jahren würde dies etwa ein Jahreseinkommen von knapp 20.000 Euro bedeuten.

„Nachdem die Versuche in der vergangenen Wahlperiode gescheitert waren, haben wir unsere neue Mehrheit jetzt dazu genutzt, ein echtes Sozialticket einzuführen“, sagte André Schollbach, Linke-Fraktionschef im Stadtrat, heute bei der Präsentation eines entsprechenden Antrages für die Stadtratssitzung. Er verwies darauf, dass im Doppelhaushalt die benötigten Mittel von rund 1,24 Millionen Euro bereits eingeplant seien. Zudem wäre der Vorschlag mit den Dresdner Verkehrsbetrieben abgestimmt, betonte Schollbach.

Derzeit werden die rabattierten 4er-Karten etwa 21.000 Mal pro Monat verkauft, 6.000 Abo-Monatskarten und 1.500 Bar-Monatskarten kämen hinzu. 150 Mal würden Abo-Monatskarten über die Stadtgrenze hinaus genutzt. Eine Zehn-Prozent-Steigerung durch die Neuregelung habe man bei den Abo-Monatskarten einkalkuliert, sagte Michael Schmelich von der Grünen-Stadtratsfraktion.

Das Sozialticket können Inhaber des Dresden-Passes nutzen. Dieser ermöglicht Einwohnern mit geringem Einkommen den kostengünstigeren Besuch von kulturellen Einrichtungen wie auch Ermäßigungen bei kommunalen Dienstleistungen und bei den Dresdner Verkehrsbetrieben. Vor der Einführung im November müssen noch der Stadtrat und die zuständigen DVB-Gremien zustimmen.

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