In der Asylbewerberunterkunft in Löbtau ist heute morgen bei einem Streit ein 28-jähriger Mann ums Leben gekommen. Wie die Polizei mitteilte, erlag er den Stichverletzungen, die ihm ein 32-jähriger Landsmann in einem Streit zugefügt hatte. Trotz medizinischer Notversorgung starb der Mann noch vor Ort. Die Polzei stellte ein Messer sicher und nahm den Tatverdächtigen in der unmittelbaren Umgebung des Asylbewerberunterkunft in der Tharandter Straße fest. Gegen ihn ermittelt Staatsanwaltschaft und Polizei wegen Totschlags.
Das Netzwerk „Willkommen in Löbtau“, das sich von Beginn in der Betreuung der Flüchtlinge engagiert, zeigte sich betroffen über den Vorfall. Einigen Bewohnern wurde ein Rückzugsraum in der Nachbarschaft angeboten. Nach Auskunft von von Frederik Kuschewski, Sprecher des Netzwerkes, hätten sich die Asylsuchenden in Löbtau bisher sehr wohl gefühlt und Kontakt zu den Nachbarn gesucht. Jetzt bestehe bei ihnen jedoch die Angst, dass die Stimmung im Viertel kippt. Das hätte sich am Sonntag bereits deutlich gezeigt. Im Beisein von Mitgliedern des Netzwerkes wurden sie auf offener Straße angepöbelt, da sie sich auf Arabisch unterhielten. „Für uns ändert sich das Verhältnis zu den Bewohnern nicht. Anstatt Ablehnung benötigen die Asylsuchenden gerade jetzt Unterstützung durch das Netzwerk und die Nachbarschaft.“, so Kuschewski. Das Netzwerk hoffe auf eine zügige Aufklärung des Falls durch die Ermittlungsbehörden. Die Asylbewerberunterkunft war im Februar nach Umbauarbeiten und einem Tag der offenen Tür in Betrieb genommen worden.