Versprochen ist versprochen. „Wir sind froh, jetzt die Pläne umzusetzen, die wir schon vor einem halben Jahr angekündigt haben“, sagte Axel Walther, Geschäftsführer der KID Kommunale Immobilien Dresden, beim Baustellentermin im Kulturpalast. Er meint die Baustellenkonzerte, die Ende Mai stattfinden. „Baustellenmusiken“, berichtigt Frauke Roth, die Intendantin der Dresdner Philharmonie. Es gibt insgesamt sieben Veranstaltungen – eine bunte Mischung vom Kinder- über den Bergsteigerchor zu Philharmonie und vermutlich auch Dixieland.
„Es ist ein Haus für alle“, erklärt Frauke Roth die Vielfalt. Die Karten, die man übrigens im Internet oder im Philharmoniebüro an der Weißen Gasse bekommt, dürften begehrt sein. Schließlich gibt es zum Hörerlebnis die Befriedigung der Neugier – neben dem Blick hinter die Kulissen bekommt man Informationen zum Umbau vom Architekturbüro gmp. Für die Bauleute werden diese Veranstaltungen eine enorme Herausforderung. Zunächst einmal wegen der Sicherheit, die inmitten der Baustelle garantiert werden muss. Es werden Holzpodeste gebraucht, Toilettenwagen aufgestellt, ein Catering und die Bestuhlung für die jeweils 528 Gäste organisiert. Aber weil der Kulturpalast nicht nur ein Haus für alle, sondern ebenso ein „offenes Haus“ sein will, ist es den Verantwortlichen wichtig, dass die Dresdner die Möglichkeit bekommen, ins Innere zu schauen. Rein äußerlich tut sich schließlich nicht so viel.
Fenster ohne Bronzierung
Stopp. Rein äußerlich tut sich natürlich vieles – es ist aber kaum zu sehen. So wird derzeit die Fassade Stück für Stück abgetragen, nach den modernsten energetischen und technischen Standards erneuert und wieder angebracht. Von außen sichtbar sind die neuen Fenster. Sie werden nicht mehr, wie vor der Sanierung, verspiegelt sein. „Das waren sie nach der Eröffnung des Kulturpalastes auch nicht“, weiß Projektleiter Thomas Puls. „Die Bronzierung kam erst in den 1970er Jahren drauf, gedacht als Sonnenschutz.“ Heutzutage würden auch transparente Gläser ausreichend Wärmeschutz garantieren, so dass diese Beschichtung nicht gebraucht werde. Auch der Projektleiter verweist noch einmal auf das „offene Haus“, aus dem man auf die Stadt blicken könne, in das man jedoch auch hineinschaue. „Besonders eindrucksvoll ist das sicher in den Abendstunden, wenn im Innern des Kulturpalastes alles erleuchtet ist.“
Ein symbolischer Akt
Vermutlich wird das ab dem Frühjahr 2017 zu beobachten sein. Dann soll der Bau fertig werden. Am 29. Mai wird erst einmal das Richtfest gefeiert. Die Richtkrone hängt dann nicht am Dachstuhl, sondern dort, wo tatsächlich alles neu und der Rohbau dann fertig ist – im Konzertsaal. „Ein symbolischer Akt, der dazu gehört“, sagt Thomas Puls. Wenn die Bauleute anstoßen, werden sie sich sicher freuen, dass sowohl der Bauablauf im Zeitplan als auch die veranschlagten Kosten im Rahmen liegen. Man habe ein Risikobudget gehabt, welches teilweise schon benötigt wurde, sagt Puls und erzählt von der Planänderung, die Fassade aufzuarbeiten statt komplett zu erneuern und von originalen Details wie den 1.600. Leuchten im Foyer. „Lichttechnisch betrachtet würden wir nur 400 davon brauchen. Aber früher waren es nun mal 1.600.“ Allerdings habe man für solche Forderungen des Denkmalschutzes auch Fördermittel erhalten. „Der Freistaat hat eine Million Euro zur Verfügung gestellt.“
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