suchtbericht 2015 Crystal

Suchtbericht: Alkohol Problemdroge Nummer 1 – deutlich mehr Crystalfälle

Alkohol bleibt Problemdroge Nummer 1 und der Crystalkonsum nimmt bedenklich zu. Das sind die zwei Kernaussagen des aktuellen Suchtberichts für die Stadt Dresden. Darüber hinaus konstatiert die Auswertung der Daten auch einen wachsenden Anteil von Älteren und Frauen sowie eine langsame Verschiebung des Suchtmittelkonsums zu illegalen Drogen. Bei der Vorlage des ersten Suchtberichts im Sommer 2014 mit allen relevanten Zahlen und Fakten rund um die Themen Sucht, Drogen und Prävention hatte Sozialbürgermeister Martin Seidel eine Fortsetzung angekündigt. Diese ist heute erschienen.

Zahlen zur stationären Behandlung

wegen Alkoholmissbrauch
2013: 2.376 Fälle
2012: 2.361 Fälle
2011: 2.145 Fälle

wegen multiplem Drogengebrauch
2013: 389 Fälle
2012: 385 Fälle
2011: 287 Fälle

wegen Crystal-Konsum
2013: 125
2012: 89
2011: 80

Der Suchtbericht bestätigt mit seinen Zahlen die bereits aus der Kriminalitätsstatistik bekannten Tendenzen beim Crystalkonsum. In den sechs Dresdner Beratungsstellen wurden 2014 insgesamt 667 Crystal-Klienten gezählt, 2013 waren es 623, 2012 – 509 und 2011 lag die Zahl bei 375. Im Zeitverlauf zeichne sich hier ein erschreckendes Bild ab, konstatiert Siedel.
Nimmt man alle illegalen Drogen zusammen, liegt der Anteil des Crystalkonsums bei 54 Prozent in Dresden und damit weit über der bundesweiten Relation von 14 Prozent. Sachsenweit liegt der Anteil mit 67 Prozent sogar noch höher. Die restlichen Anteile an illegalem Drogenkonsum verteilen sich auf Cannabinoide und Opioide.
Für das Jahr 2014 hält der Bericht fest, dass 3.692 Personen eine Beratung gesucht haben. Davon kamen 598 als Angehörige in die Beratungsstellen. Erfreulich sei, dass Dresden bei der Anzahl der Fachkräfte je Einwohner innerhalb Sachsens weiterhin führend sei.

„Sucht ist keine Schande, sondern eine Krankheit“, sagt Dresdens Suchtbeauftrage Kristin Ferse. Für sie ist wichtig, „dass das Thema Sucht in der Gesellschaft offen thematisiert und diskutiert wird“. Für die kommenden zehn Jahre habe die Stadt mit dem im Juli im Stadtrat verabschiedeten Strategiepapier zur Suchtprävention einen klaren Fahrplan. Dabei stünden drei Ziele im Vordergrund, so die Suchtbeauftragte:

  • Das Thema Sucht soll öffentlich werden, das heißt, aktiv in der Stadt diskutiert und nicht verschwiegen werden,
  • legale Suchtmittel sollen verantwortungsvoll konsumiert werden,
  • der Einstieg in den Konsum illegaler Suchtmittel soll erschwert, ja sogar verhindert werden.

Es gehe dabei nicht um einen Kampf gegen Süchtige und deren Verhalten. „Die Suchtprävention ist ein Plädoyer für das Schaffen gesunder Verhältnisse, die es überflüssig machten, süchtig zu werden“, sagte Ferse.

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