Die Stadtverwaltung lehnt eine zeitweise Fußgängerampel zur Überquerung der Albertstraße in Höhe Archivplatz ab. „Eine provisorische Lösung ist nicht vorgesehen. Bis zu einer endgültigen neuen Verkehrslösung gibt es sichere Querungsmöglichkeiten im Bereich des Carola- und Albertplatzes“, erklärte Rathaussprecher Karl Schuricht auf Anfrage. Die Sperrung der Brücke sei unvermeidbar gewesen. „Die Betonstruktur der Massivbauteile löst sich auf, etliche Betonstufen sind bereits zerfallen, die Gussasphalteinlagen in den wannenartig konstruierten Stahltreppenstufen sind aufgewölbt, hochgefroren und mehrfach gebrochen. Sämtliche Treppenanlagen sind nicht mehr sicher begehbar“, sagte Schuricht. Die Brücke soll abgebaut werden.
Seit der Sperrung der Fußgängerbrücke im März hat sich die Situation für die Fußgänger deutlich verschlechtert. Besonders Bewohner der Inneren Neustadt sowie zahlreiche Ministerialbeamte und Beschäftigte des benachbarten Regierungsviertels überqueren zwischen Neustädter Markthalle und Hauptstaatsarchiv die Albertstraße, um im Einkaufsviertel an der Hauptstraße einzukaufen oder um in der Mittagspause schnell essen zu gehen.
Für Sören Goldemann, Geschäftsführer der Neustädter Markthalle ist dieser Zustand untragbar. „Unsere Kunden von der anderen Seite der Albertstraße sind derzeit gezwungen, große Umwege in Kauf zu nehmen, wenn sie Wert auf ihre Sicherheit legen. Entweder müssen sie über den Albertplatz oder den Carolaplatz“, kritisiert Goldemann. Er hatte sich bereits im Juli an das Stadtplanungsamt gewandt. Einzige Antwort der Behörde war, dass die Brücke nicht wieder geöffnet werde und die Stadt an einer umfassenden Lösung arbeite. Auch Konsum-Vorstand Roger Ulke hatte vergeblich bei den Stadtplanern nachgefragt. „Wir verstehen, dass eine umfassende Neugestaltung Zeit und vor allem Geld benötigt“, erklärte Ulke. „Bis dahin muss es aber doch möglich sein, eine schnelle und verkehrssichere Lösung zu finden. Die Einrichtung einer provisorischen Fußgängerampel wäre sicher die beste Lösung im Sinne der Anwohner, Händler und Kunden der Hauptstraße sowie der Neustädter Markthalle“, fügte er hinzu.
Die beiden Briefe des Geschäftsführers der Markthalle und des Vorstandes der Konsum Dresden eG seien in der sogenannten Verkehrsrunde erörtert worden, sagte Schuricht. In dieser Runde würden sich die Verkehrsplaner des Stadtplanungsamtes mit dem Straßen- und Tiefbauamt als Straßenbaulastträger über laufende Planungsprozesse abstimmen. Die Schreiben würden dieser Tage beantwortet werden.
Statt einer provisorischen Lösung will die Stadtverwaltung „unter Berücksichtigung der städtebaulichen Entwicklungsziele für die Innere
Neustadt eine sichere und barrierefreie Alternativlösung im Umfeld der bisherigen Querung“ planen, sagte der Rathaussprecher. Es müssten nicht nur die Albertstraße, sondern auch die Gleisanlagen überquert werden. Derzeit gebe es aber weder einen Zeitpunkt für den Start der erforderlichen Baumaßnahmen noch entsprechende Finanzen. Die müssten im nächsten Doppelhaushalt für 2017/18 erst eingestellt werden.
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