Fünf Monate nach seinem Weltrekord über 10 Kilometer Rückwärtslauf kündet auch die Weltrekord-Tafel am Heinz-Steyer-Stadion von dem denkwürdigen Ereignis am 26. April. Da war Thomas Dold beim Oberelbe-Marathon im Rückwärtslauf mit 39:20 Minuten erstmal unter 40 Minuten geblieben. Das sei eine Zeit, die nur etwa 1 Prozent der Vorwärtslaufenden über die gleiche Strecke schaffen, sagte der Ausnahmeathlet heute bei der Einweihung an der Weltrekord-Tafel neben dem Marathontor. Es war bereits sein siebter Weltrekord in dieser seltenen Disziplin, bei der er die Mitstreiterzahl in Deutschland auf einige hundert schätzt. Bei seinem Weltrekord in Dresden war er allein unterwegs. Ein Team mit sieben Helfern kümmerte sich auf Fahrrädern um eine freie Bahn und sorgte für einen sturzfreien Ablauf. Wegen des Weltrekordversuchs war auch eine Notarin dabei. Die letzten siebeneinhalb Runden absolvierte Dold im Heinz-Steyer-Stadion. Vorwärts hat er eine Bestzeit von 31:27 Minuten, den Freiluft-Weltrekord hält hier seit 2005 Kenenisa Bekele in 26:17,53 Minuten. „Draußen auf der Tafel zu stehen, das ist sooooo cool“, freute sich der Weltrekordler.
Dold läuft nicht nur Rückwärts, sondern auch Treppen. 44 Siege hat er hier bei internationalen Wettbewerben geholt, davon allein 7 beim Empire State Building Run Up in New York. Eine spektakuläre Niederlage musste er 2008 einstecken, als er bei „Wetten dass …?“ gegen einen Fassadenkletterer unterlag. Der war an Saugnäpfen an der Außenwand schneller die 18 Etagen hochgeklettert, als Dold im Treppenhaus gelaufen.
„Endlich ein Mann“, kommentierte Bürgermeister Detlef Sittel den Eintrag auf der Weltrekordtafel. Die bisherigen 17 Höchstleistungen seien alle von Frauen erzielt worden. Die letzte stammte von Heike Drechsler, die 1986 hier 7,45 Meter weit sprang. Der allererste Eintrag auf der Tafel gehört Gisela Mauermayer für ihre 1935 mit dem Diskus geworfenen 47.12 Meter.
Sittel verwies auf die Bemühungen der Stadt bei der Sanierung des traditionsreichen Stadions. Die alte Nordtribüne aus Holz ist bereits vollständig abgerissen. Bis 2017 werden hier 3 Millionen Euro in neue Zuschauerränge investiert. Derzeit verlegen die Bauarbeiter Kabel und Rohre. Am Jahresende soll dann die neue Tribüne aufgebaut werden. Bereits im März konnte ein neues Funktionsgebäude eingeweiht werden. In dem Zweigeschosser finden sich 13 Umkleiden und Sanitärräumen, eine Schiedsrichterumkleide mit Sanitärbereich, ein Geschäftszimmer und Toilettenanlagen für Damen und Herren. Sie ersetzen die alten Funktionsräume unter der Nordtribüne.
Oberelbe-Marathon-Organisator Uwe Sonntag hofft auf weitere Weltrekorde des Ausnahmesportlers. Unter dem Eintrag auf der Tafel sei noch Platz, sagte er und erinnerte an das 20. Jubiläum des Marathons in zwei Jahren.
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