Nicht schlecht staunten die Beamten der Bundespolizei Dresden gestern Abend, als sie einen als Ninja verkleideten Mann aus einem Zug holen mussten. Das Zugpersonal des EC 172 aus Budapest hatte den Mann von der Weiterfahrt ausgeschlossen, weil sich die Fahrgäste bedroht fühlten. Viele hätten sich an die Geschehnisse im französischen Hochgeschwindigkeitszug Thalys erinnert, wo im August ein Marokkaner die Fahrgäste mit einer Maschinenpistole bedroht hatte. Fünf Männer hatten ihn überwältigt und ein mögliches Blutbad gerade noch verhindert.
Der Ninja im EC 172 war von Kopf bis Fuß schwarz gekleidet, hatte eine Kapuze auf und ein Tuch vor dem Mund. Quer über den Rücken trug er zwei vermeintliche Ninjaschwerter. In dieser Aufmachung war er mehrfach durch den Zug gelaufen, offenbar um möglichst viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Die Gegenstände in den Transporthüllen entpuppten sich bei einer Untersuchung durch die Beamten als Regenschirme. Damit lag kein Verstoß gegen das Waffenrecht vor, so die Bundespolizei.
Bereitwillig habe der Ninjakämpfer dann die Beweggründe für seine Inszenierung geschildert. Der 34-jährige Australier, der in Deutschland wohnt, habe erklärt, dass es sich um ein Spiel mit dem Namen „Wahrheit oder Pflicht“ handele. Dabei bekämen die einzelnen Spieler Aufgaben erteilt, die erfüllt werden müssen. So habe er vorher ein Auto nach Budapest gefahren und dort die neue Aufgabe erhalten, als Ninja in seinen deutschen Wohnort zuzukehren um anschließend auf einem gleichnamigen Motorrad durch seine Heimatstadt zu fahren.
Weil die Beamten keinen Verstoß gegen strafrechtliche Normen feststellen konnten, blieb ihnen nur die Bitte an den Australier, bei seiner Kleiderwahl künftig weniger martialisch zu sein. Dies habe der Ninja zugesichert.
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