In Dresden werden in dieser Woche 51 neue Flüchtlinge erwartet. In der vergangenen Woche seien 150 Flüchtlinge untergebracht worden, teilte ein Rathaussprecher mit. Als Unterkünfte werden jetzt ein ehemaliges Hotel in der Berliner Straße und die ehemalige Feuerwache in der Katharinenstraße genutzt. In der Katharinenstraße war zur Abtrennung zwischen Feuerwehrgelände und Wohnheim ein Tor montiert und ein mobiler Bauzaun aufgestellt worden. Am Sonnabend begrüßten hunderte Anwohner der Neustadt die Flüchtlinge als neue Nachbarn. Die Initiative K9 als Organisator will den Flüchtlingen mit Patenschaften und anderen Angeboten helfen. Die Feuerwache sollte eigentlich neuer Standort für Akteure aus der Kreativwirtschaft werden.
Diese Woche geht Schulkomplex Boxberger Straße in Betrieb
In dieser Woche ziehen die ersten Flüchtlingen in den Schulkomplex an der Boxberger Straße ein. Zunächst würden hier 48 Plätze zur Verfügung gestellt und schrittweise ausgebaut. Ab Anfang November stünden im Haus A weitere 144 Plätze, ab Dezember noch einmal 96 Plätze zur Verfügung. Das Notquartier wird vom Malteser Hilfsdienst betrieben. Die Malteser übernehmen auch die Verpflegung in dem Objekt. Von Beginn der Belegung an wird der Wachschutz rund um die Uhr vor Ort sein.
Gleichzeitig prüft die Stadt weitere Standorte. Wie bereits berichtet, hatte Architektin Regine Töberich der Stadt ihr Grundstück an der Leipziger Straße angeboten. Eine Antwort dazu steht noch aus. Das Angebot liegt der Stadt bereits seit Anfang September vor. Als Standort für die Unterbringung in Containern werde auch ein Gelände an der Washingtonstraße in Übigau geprüft, bestätigte Rathaussprecherin Heike Großmann auf Anfrage. Gerüchte, dass hier bereits Kündigung von Pachtverträgen verschickt worden seien, wies sie zurück. Derzeit gebe es weder einen Zeitpunkt für die Inbetriebnahme noch eine abschlossene Aussage zu den geplanten Kapazitäten.
2.256 Flüchtlinge seit Jahresbeginn aufgenommen
Bis einschließlich 23. Oktober erhielt Dresden als Erstzuweisungen in diesem Jahr insgesamt 2.256 Flüchtlinge und Asylbewerber. Diese sind derzeit in 16 Heimen mit 1.153 Plätzen und 439 Wohnungen mit 2.642 Plätzen sowie drei derzeit in Betrieb genommene Interimsstandorte mit derzeit 169 Plätzen (Turnhallen) an den Standorten Ginsterstraße (59 Plätze), Schleiermacherstraße (70 Plätze) und Thäterstraße (40 Plätze). Die Turnhalle in der Thäterstraße war am vergangenen Donnerstag nach dreiwöchiger Blockade durch eine Anwohnerinitative in Betrieb genommen worden. Das Zelt, mit dem der Hauptzugang versperrt worden war, ist am Wochenende abgebaut worden. Die Aktion „Übigau sagt Willkommen“ hat sich inzwischen mehrfach mit den Flüchtlingen getroffen, Spenden übergeben und will sich jetzt bei der Organisation von Sprachangeboten engagieren.