Die Dresdner Polizei hat seit Jahresbeginn 190 beauftragte Abschiebungen vollzogen, 170 scheiterten dagegen. Wie Polizeisprecher Thomas Geithner heute mitteilte, war der Hauptgrund für das Scheitern der Abschiebung, dass die Asylbewerber nicht an der gemeldeten Adresse angetroffen wurden. Ein weiterer Hinderungsgrund sei das Fehler einzelner Familienmitglieder gewesen. „Familien dürfen nur bei Vollzähligkeit abgeschoben werden“, sagte Geithner.
Unter den von der Landesdirektion Sachsen, der Zentralen Ausländerbehörde in Chemnitz sowie der Ausländerbehörde Dresden beauftragten Abschiebungen waren 29 Familien und 76 Einzelpersonen. Die abgelehnten Asylbewerber stammen aus über 20 Nationen. Den größten Anteil stellt Serbien mit 60, gefolgt von der Russischen Föderation mit 21, dem Kosovo und Tunesien mit je 19 und Libyen mit 18 Personen.
Weil die Polizei wegen Abwesenheit von abzuschiebenden Asylbewerbern wiederholt die Adressen anfahren musste, ergaben sich aus den 360 Abschiebeaufträgen insgesamt 410 Einsätze für die Dresdner Polizei. Dafür wurde jeweils mindestens ein Funkstreifenwagen mit zwei Beamten eingesetzt. Die Einsätze dauerten durchschnittlich zwei Stunden.