herz statt hetze 1812

Theaterplatz am Montag: Ode an die Freude statt „Abschieben, Abschieben“

Das Programm für den Theaterplatz steht. Am Montag wird es keine Sprechchöre wie „Abschieben, Abschieben“, „Volksverräter“ oder Transparente wie „Wir sagen Nein zum Asylheim“ geben. Statt dessen wird ein Freiwilligen-Chor der Semperoper-Mitarbeiter die „Ode an die Freude“ singen. Heute Abend ist eine erste Probe, sagte Wolfgang Rothe, amtierender Opern-Intendant. „Es wird nicht DVD-reif, aber eine kräftige Aussage sein“, zeigte er sich überzeugt und hofft, dass am Ende nicht nur der Chor singen wird.

Fast vier Stunden Programm planen die Kundgebungs-Initiatoren von „Herz statt Hetze“ für den Montag und mussten den Anfang darum bereits auf 17 Uhr vorverlegen. Neben Redebeiträgen  werden eine Schülerband, Opernsänger aus Ägypten und Südafrika, die Skaprifisher oder die Kaisermühlen auftreten. Das ist die Band von Musiker und Schauspieler Thomas Eisen vom Staatsschauspiel Dresden. Er wird die gesamte Veranstaltung moderieren. „Theaterplatz und Postplatz gehören allen Dresdnern“, sagte er heute bei der Vorstellung des Programms. Rothe legte nach und meinte: „Der Theaterplatz ist unser Zuhause.“ Die Künstler würden sich für humanistische Grundwerte positionieren, nicht für eine Partei, stellte er klar. Das sei eine Aufgabe von Kunst und Kultur.

Rita Kunert von Herz statt Hetze kritisierte das zögerliche Vorgehen der Stadtverwaltung bei der Genehmigung der Veranstaltung. „Es ist nicht einfach in Dresden, eine Kundgebung gegen Pegida auf dem Theaterplatz anzumelden“, sagte sie. Niemand habe in Dresden derzeit ein Patentrezept, wie man sich gegen Pegida wehren könne. „Es ist sicher einfacher, montags zu Pegida zu gehen, als sich für Flüchtlinge zu engagieren“; sagte Schauspieler Eisen. Deutschkurse, Hilfe beim Gang zum Gericht oder zum Arzt, gemeinsam die Freizeit – das sei auch lange nicht so spektakulär, fügte er hinzu.

 

 

 

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