Der Whistleblower und Friedensaktivist Daniel Ellsberg aus den USA wird der siebte Preisträger des Internationalen Friedenspreis »Dresden-Preis«. Er wird ihn am 21. Februar in der Semperoper in Empfang nehmen. Die Laudatio hält der Publizist und Herausgeber Jakob Augstein. Der derzeit wohl bekannteste Whistleblower Edward Snowden will mit einer Videobotschaft gratulieren.
Der Dresden-Preis wird von der Klaus Tschira Stiftung Heidelberg gestiftet und ist mit 10.000 Euro dotiert.
Ellsberg schrieb 1971 mit der Enthüllung von geheimen Dokumenten aus dem Pentagon Geschichte. Die teilweise Veröffentlichung der Pentagon-Papiere durch die New York Times deckte damals die gezielte Irreführung der US-amerikanischen Öffentlichkeit in Bezug auf den Vietnamkrieg durch alle Präsidenten von Harry S. Truman bis Richard Nixon auf. Ellsberg habe seine Freiheit und seine Existenz riskiert, um die Lügen über den Vietnam-Krieg öffentlich zu machen. Sein Mut als »Urvater der Whistleblower« habe andere wie Edward Snowden inspiriert.
Die Enthüllung der Pentagon-Papiere habe viel geändert. „Das öffentliche Wissen um den Report stärkte die Opposition gegen den Vietnam-Krieg. Doch vor allem stärkte die Enthüllung der Papiere die Pressefreiheit und das Recht auf Information. Öffentlichkeit herzustellen, ist ein wichtiges Mittel der Prävention, der Stärkung von Demokratie, auch der Kontrolle der Mächtigen durch ihren Souverän“, begründete Nobelpreisträger und Minitiator des Dresden-Preises Günter Blobel die Entscheidung der Jury. Er habe Maßstäbe für viele Jahrzehnte gesetzt.
Neben eigenen Songs wird bei der Zeremonie in der Semperoper die Band »Woods of Birnam« mit Christian Friedel eine neue Version des Songs »Thank you, Daniel Ellsberg« der US-amerikanischen Band »Bloodrock« spielen.
Der Dresden-Preis wird seit 2010 jährlich in der Semperoper vergeben. Die bisherigen Preisträger waren Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow, der Pianist und Dirigent Daniel Barenboim, der Kriegsfotograf James Nachtwey, der ehemalige sowjetische Offizier Stanislaw Petrow, der einstige sudanesische Kindersoldat und heutige Friedensaktivist und Musiker Emmanuel Jal sowie Edward, Herzog von Kent.
>> Tickets: 10 Euro (Schüler/Studenten ermäßigt 5 Euro) an der Tageskasse der Semperoper in der Schinkelwache, Telefon 0351 4911 705
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