Am Anfang des Karrierewegs sind es viele – und am Ende ganz wenige: Frauen in wissenschaftlichen Spitzenpositionen sind etwa so selten wie in Vorstandsetagen. Offenbar fühlen sich bislang viele Frauen von einer wissenschaftlichen Karriere abgeschreckt. Diesem Phänomen will die TU Dresden entgegenwirken und den Anteil an Frauen in der Wissenschaft auf allen Stufen der Karriereleiter deutlich steigern. Die Universität hat ein Modell entwickelt, wie über Vorbilder gezeigt werden kann, dass eine wissenschaftliche Karriere auch für Frauen möglich und attraktiv ist: das „Eleonore-Trefftz“-Gastprofessorinnenprogramm.
Dieses Programm ist Teil des Zukunftskonzepts der Dresdner Universität. Es ermöglicht exzellenten Wissenschaftlerinnen für die Dauer von bis zu einem Jahr einen Lehr- und Forschungsaufenthalt als Gastprofessorinnen. So können vor allem Studentinnen aus jenen Fächern, in denen bisher wenige oder gar keine Professorinnen vertreten sind, Vorbilder für eine wissenschaftliche Laufbahn direkt erleben und mit den Professorinnen in Kontakt treten.
Das Eleonore-Trefftz-Gastprofessorinnenprogramm wird erstmals in der Zeit vom 1. Oktober 2013 bis 30. September 2014 durchgeführt. Heute werden die ersten vier Gastprofessorinnen an der TU Dresden offiziell von Professor Karl Lenz, Prorektor für Universitätsplanung, begrüßt.
Junior-Professorin Dr. Sina Ober-Blöbaum
Jun.-Prof. Dr. Sina Ober-Blöbaum ist Juniorprofessorin für „Computational Dynamics and Optimal Control“ an der Universität Paderborn. Ihr Forschungsschwerpunkt im Fachbereich Mathematik sind „Dynamische Systeme“. Jun.-Prof. Sina Ober-Blöbaum studierte Technomathematik (Diplom 2005) in Paderborn, wo sie anschließend promoviert hat (Promotion 2008). Ihre Dissertation behandelt die Entwicklung numerischer Optimalsteuerungsmethoden und wurde mit dem Preis der besten Dissertation im Jahr 2008 der Universität Paderborn ausgezeichnet. Nach der Promotion folgte ein einjähriger Forschungsaufenthalt als Postdoktorandin am California Institute of Technology im Bereich „Control and Dynamical Systems”. Seit Juni 2009 ist sie Juniorprofessorin für Simulation und Optimalsteuerung dynamischer Systeme in der Mathematik der Universität Paderborn. In 2011 wurde sie als Mitglied in das Junge Kolleg der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste aufgenommen. Nach einer Vertretungsprofessur an der TU München im Wintersemester 2011/12 folgte die erfolgreiche Zwischenevaluation der Juniorprofessur im Juli 2012. Seit Oktober 2013 ist sie Eleonore-Trefftz-Gastprofessorin an der TU Dresden.
Dr. Anita Behme
Dr. Anita Behme ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Mathematik der TU München und forscht im Bereich Stochastik bzw. Statistik. Sie hat nach ihrem Studium der Mathematik mit Nebenfach Maschinenbau an der TU Braunschweig am dortigen Institut für Mathematische Stochastik zu einem Thema aus dem Gebiet der stochastischen Prozesse promoviert. Auf die Promotion im März 2011 folgte zunächst ein einjähriger Aufenthalt an der Michigan State University als Visiting Assistant Professor. Im Anschluss wechselte Frau Behme im Sommer 2012 an die TU München um dort eine Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Mathematische Statistik anzutreten. Seit Oktober 2013 ist Frau Behme als Eleonore-Trefftz-Gastprofessorin an der TU Dresden und lehrt und forscht dort im Gebiet der Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik.
Dr. Sabine Lammers und Dr. Vladislava Maria Warditz
Der Forschungsschwerpunkt von Dr. Sabine Lammers ist die Experimentelle Teilchenphysik. Sie ist derzeit Assistant Professor an der Indiana University/USA. Dr. Vladislava Maria Warditz ist Akademische Oberrätin auf Zeit und Kommissarische Leiterin des Arbeitsbereichs Slavistik an der Universität Bonn. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die Translational-Linguistik.
Dr. Vladislava Maria Warditz ist Akademische Oberrätin auf Zeit und Kommissarische Leiterin des Arbeitsbereichs Slavistik an der Universität Bonn. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die Translational-Linguistik.
Benannt wurde das Programm nach Eleonore Trefftz, die 1941–45 an der TU Dresden studierte und danach auch drei Jahre hier lehrte. Die heute über 90-Jährige ging 1948 nach Göttingen an das Max-Planck-Institut für Physik, das heutige Max-Planck-Institut für Astrophysik. 1971 wurde Eleonore Trefftz zum Wissenschaftlichen Mitglied der Max- Planck-Gesellschaft berufen, eine Stellung, die vor ihr erst eine einzige Frau – Margot Becke-Goehring – erreicht hatte. Nach dem Vater, dem Mathematiker Erich Trefftz (1888 – 1937), ist seit 1994 ein Hörsaalgebäude der TU Dresden am Zelleschen Weg benannt.
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