Die Bunte Republik Neustadt (BRN) soll in diesem Jahr aus Sicherheitsgründen in deutlich abgespeckter Variante stattfinden. Dafür will die Dresdner Stadtverwaltung pauschal Veranstaltungsflächen in den Straßen streichen, teils halbe Straßenzüge und ganze Straßenabschnitte sperren. Das sorgt unter den Neustadt-Bewohnern für Unmut und Verunsicherung. Viele haben schon längst für die BRN vom 17. bis 19. Juni ihre Bühnen und Stände organisiert oder Bands angefragt. „Die Reduzierung um etwa 40 Prozent der genehmigungsfähigen Flächen, ohne einen Ausgleich für die Anmelder zu schaffen, lehnt die Schwafelrunde ab. Leidtragende sind dabei vor allem die Kulturbeiträge“, heißt es dazu in einer Mitteilung der Schwafelrunde, einem Zusammenschluss von BRN-Akteuren.
„Wir fordern eine kluge Lösung, die nicht so radikal ist“
Erst im Neustädter Ortsbeirat am 22. Februar will das Ordnungsamt verkünden, welche Neustädter die Fläche vor ihrer Haustür freihalten müssen. Für Grünen-Ortsbeirätin und Schwafelrundensprecherin Ulla Wacker kommt diese Information viel zu spät und dazu am falschen Ort. Die Stadtverwaltung solle besser im Rahmen einer Anwohnerversammlung das Gespräch mit den immerhin fast 400 Einzelveranstaltern suchen, betont sie. „Wir fordern als Schwafelrunde für die diesjährige BRN eine kluge Lösung, die noch nicht so radikal ist“, sagt Ulla Wacker. Eine Neukonzeption könne frühestens zur BRN 2017 zum Tragen kommen. Sicher müsse man schon jetzt auf die Gefahrenlage reagieren, jedoch mit behutsamen Einschränkungen, findet die Neustädter Ortsbeirätin. Anstatt das Festgebiet zu verkleinern, wünschen sich die Akteure der Schwafelrunde lieber Ausgleichsflächen und würden gern mit dem BRN-Areal expandieren. „Man könnte zum Beispiel die Kamenzer Straße mitgestalten, die ja bisher total ruhig ist,“ sagt Ulla Wacker.
Den im Zuge der Kritik der Neustädter aufgekommenen Vorschlag, dann solle die Schwafelrunde doch die Organisation der BRN übernehmen, lehne man ab. Der lose Kreis an Unterstützern und Veranstaltern sei dazu nicht das geeignete Gremium, so die Begründung. Ziel der Schwafelrunde sei die Vernetzung und Beratung der BRN-Akteure und die Vermittlung zwischen Stadtteil und Stadt.
Eine im vergangenen Jahr vom Dresdner Ordnungsamt in Auftrag gegebene Sicherheitsanalyse bestätigte die während der vergangenen BRN von Besuchern gefühlten „kritischen Bereiche“ an der Ecke Alaunstraße/Jordanstraße, vor der Scheune, an der Ecke Görlitzer-/Sebnitzer Straße, auf der Alaunstraße vor der Bar „Boy´s“, und auf dem Bischofsweg. Als „sehr kritisch“ schätzen die Gutachter die Kreuzung Louisen-/Rothenburger-/Görlitzer Straße ein sowie die Lage auf der Louisenstraße zwischen den Hausnummern 44 und 60. Durch die hohe Menschendichte sei es 2015 bei der BRN zu Notrufen wegen Atemnot und Angstzuständen gekommen.
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