Am Donnerstag entgleiste gegen 7.50 Uhr ein historischer Straßenbahn-Beiwagen am Bahnhof Mitte. Dabei berührte er einen eben aus der Station abfahrenden Linienwagen. Wie die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) mitteilten, gab es keine verletzten Personen. Der Sachschaden an beiden Fahrzeugen sowie die Auswirkungen auf den Linienverkehr blieben gering.
Der „Große Hecht“ mit der Nummer 1716, das wohl bekannteste Fahrzeug des Straßenbahnmuseums Dresden, war mit dem Stahlbeiwagen Baujahr 1929 auf einer Überführungsfahrt ohne Fahrgäste im Streckennetz der Verkehrsbetriebe unterwegs. Ziel sollte der Betriebshof Gorbitz sein. Beim Abbiegen von der Könneritzstraße nach rechts in die Haltestelle „Bahnhof Mitte“ entgleiste der Beiwagen aus bisher noch ungeklärter Ursache mit beiden Achsen. In der Folge gab es eine leichte seitliche Berührung des Anhängers mit einer Straßenbahn der Linie 1, die eben Richtung Postplatz aus der Station abfuhr. Verletzt wurde niemand.
Die Straßenbahnen der Linien 1, 2 und 6 sowie die Buslinie 94, die am Bahnhof Mitte verkehren, wurden über Könneritzstraße-Friedrichstraße-Weißeritz umgeleitet. Damit fiel für die Fahrgäste im Linienverkehr keine einzige Haltestelle aus. Ebenfalls gab es keine Beeinträchtigung des Autoverkehrs. Die Entgleisungsstelle liegt auf einer nur von Bus und Bahn befahrenen Trasse.
Mit Hilfe der Berufsfeuerwehr stand der Anhänger bis 10 Uhr wieder auf den Schienen und die Strecke wurde freigegeben. Der historische Anhänger und die berührte Bahn der „1“ wurden zur Kontrolle nach Gorbitz in die Straßenbahnwerkstatt überführt. Die festgestellten Schäden sind gering. Der Linienwagen wird schon heute Nacht repariert und nachlackiert. Er wird spätestens am Wochenende wieder im Einsatz sein. Der entgleiste Anhänger weist ebenfalls nur geringe Schäden auf und kann mit wenig Aufwand repariert werden. Der legendäre Hechtwagen, der in diesem Fall als Zugfahrzeug diente, ist nicht beschädigt.