Nistkasten

Biete nettes Häuschen – suche Mottenfresser

Gestern haben Monteure der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) sieben Nistkästen an Fahrleitungsmasten entlang der Bautzner Straße montiert. Diese Brutstätten sollen Vogelarten zugutekommen, die als Fressfeinde der Miniermotte gelten. Die Miniermotte ist für das massenhafte Blättersterben an Rosskastanienbäumen verantwortlich.

Die Nistkästen sind aus armiertem Beton, absolut stabil und sehen, so DVB-Sprecher Falk Lösch, auch noch „putzig aus“. Zwischen Radeberger Straße und Jägerstraße, wo es einen guten Bestand an Rosskastanien gibt und gerade erst 34 weitere Bäume als Ausgleichsmaßnahme für Bauarbeiten gepflanzt wurden, hoffen die Initiatoren nun auf die Hilfe der fliegenden Mottenfresser.

Schäden durch Miniermotte

Typische Schäden an den Blättern der Rosskastanie durch die Miniermotte. Foto: gnubier / pixelio.de

Jeder Nistkasten kostet rund 40 Euro und wurde farblich diskret, aber dennoch ganz besonders gestaltet. Wegen der Gefahr durch Marder, Vandalismus oder den fließenden Verkehr werden sie in einer Höhe von mindestens 3,50 bis 4,50 Meter angebracht. Die Einflugöffnung ist vor allem für Blau- und Kohlmeisen gerade groß genug. Das sind auch die bevorzugt erwarteten Bewohner der „Wohnhäuser“ Nummer eins bis sieben.

Diese Arten gelten als einzige natürliche Feinde der Miniermotte, die in Europa durch ihre Larven schlimme Schäden an den Blättern der Rosskastanie verursacht und sie schon im Sommer welken lässt. Meisen können pro Jahr auch zwei mal brüten. Beim dritten Mal werden die Kästen in der Regel nicht mehr angenommen. Deshalb prüfen und säubern die Fahrleitungsfachleute und nunmehr angelernte Ornithologen die Nistkästen einmal jährlich.

Die Idee für diese ungewöhnlichen Brutstätten entstand DVB-intern bei der Diskussion über die entlang der Bautzner Straße vorhandenen Rosskastanien. Bei weiteren Recherchen stießen die Mitarbeiter schnell auf die Empfehlungen des NABU und weiterer Ornithologen, die Ansiedlung von Meisenarten zur Bekämpfung der Miniermotte zu unterstützen. Aber auch ohne diesen speziellen Hintergrund wäre das Quartierangebot sinnvoll. Meisen sind schließlich Singvögel und vertilgen viele Pflanzenschädlinge.

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