Die staatliche Anerkennung der Fachhochschule Dresden als Hochschule wird nicht widerrufen. Das erteilte Immatrikulationsverbot wird wieder aufgehoben. Die private Hochschule habe die Auflagen des Wissenschaftsministeriums weitgehend erfüllt. In den letzten Monaten seien in enger Abstimmung mit dem Wissenschaftsministerium die vom Wissenschaftsrat monierten Mängel und Unzulänglichkeiten abgearbeitet worden, erklärte Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) heute. „Mit ihren sieben Studiengängen in den Fachrichtungen Design, Sozialwissenschaften und Betriebswirtschaft ergänzt sie die Ausbildungsmöglichkeiten anderer sächsischer Hochschulen“, sagte Stange.
Der Wissenschaftsrat hatte im Sommer 2015 nach der Evaluierung durch eine Expertengruppe gravierende Mängel konstatiert und die weitere Existenz der Fachhochschule in Frage gestellt. Das sächsische Wissenschaftsministerium reagierte mit Auflagen und verpflichtete die Fachhochschule im September 2015, die Behebung der Mängel bis zum 15. April 2016 nachzuweisen. Außerdem wurde eine Immatrikulation von Studierenden zum Sommersemester 2016 untersagt.
Es war der wichtigste Job des im Januar 2016 gewählten neuen Rektors Rolf Pfrengle, das Fortbestehen der Einrichtung zu sichern. „Fristgerecht und inhaltlich weitgehend erfüllt“, so die Stellungnahme des Ministeriums heute. Damit sei der Weg geebnet, um beim Wissenschaftsrat die Reakkreditierung zu beantragen.
„Mit den gezeigten Fortschritten hat die Fachhochschule gute Voraussetzungen, den Wissenschaftsrat im neuen Verfahren insbesondere von ihrem wiedergewonnenen Verständnis für akademische Selbstverwaltung und von ihrem Personalzuwachs vor allem in der professoralen Lehre zu überzeugen“, zeigte sich Stange zuversichtlich.
Neben der Einrichtung von Selbstverwaltungsorganen, eines Forschungsbudgets und einer Qualitätssicherung für Forschung und Lehre soll auch das Betreuungsverhältnis von Professor zu Studenten verbessert werden. Entsprechende Berufungen würden bis zum Beginn des Wintersemesters abgeschlossen. Darum soll der Hochschule im Sommer 2016 „so zeitig wie möglich auch in diesen Studiengängen wieder das Recht zur Immatrikulation erteilt werden“, heißt es in der Stellungnahme des Ministeriums.
FHD-Rektor Pfrengle dankte dem Ministerium für die „konstruktive und auch unterstützende Zusammenarbeit“ in dem Bemühen, die Kritikpunkte des Wissenschaftsrates auszuräumen. „Wir sind jetzt der Aufbauphase entwachsen und eine Hochschule mit allen geforderten akademischen Gremien. Zahlreiche internationale Kooperationen bieten unseren Studenten gute Auslandsstudienmöglichkeiten, und auch in unseren drei berufsbegleitenden Studiengängen sichern wir eine hohe Ausbildungsqualität“, erklärte Pfrengle.
Im März 2016 war der Neubau des gemeinsamen Bildungscampus der AWV-Gruppe gestartet. Die Fachhochschule Dresden (FHD), die Akademie für berufliche Bildung (AFBB) und die Akademie für Wirtschaft und Verwaltung (AWV) sollen im Spätsommer 2017 in ihr neues Domizil am Straßburger Platz einziehen. Neben Büros, Seminarräumen und Hörsälen entsteht auch eine Mensa mit etwa 250 Plätzen. An der FHD studieren derzeit 521 Studentinnen und Studenten in sieben Bachelor-Studiengängen.
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