Ja, es war „Luft nach oben“, ganz so wie es das Motto des Deutschen Evangelischen Posaunentages sagt. Aber diese Luft wurde zur Eröffnung am Freitagnachmittag auf dem Dresdner Altmarkt teilweise recht nass. Heftige Regenschauer machten den Bläsern hin und wieder zu schaffen und die Herausforderung war es, trotz der vielen Schirme doch noch einen Blick auf den Dirigenten zu erhaschen. „Feiern wir gemeinsam die Musik und Dresden“, rief der Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) in die Runde und erinnerte daran, dass in diesem Frühjahr in der Stadt an der Elbe ein musikalisches Großereignis das andere jagt. „Kreuzchorjubiläum, Dixielandfestival und Dresdner Musikfestspiele“, zählte er auf. Und nun der Posaunentag, acht Jahre nach der Sachsen-Premiere in Leipzig und wiederum mit Ambitionen auf Rekorde.
In Leipzig hatte man es mit 18.000 Bläsern beim Abschlussgottesdienst im dortigen Stadion sogar ins Guinnessbuch der Rekorde geschafft. In Dresden werden am Sonntag mindestens genauso viele Musiker erwartet – diesmal beim Abschlussgottesdienst im DDV-Stadion. Ein besonderer Höhepunkt dürfte auch die Bläserserenade am Sonnabendabend an den Elbufern werden. Dann klingen von der Brühlschen Terrasse und vom Königsufer Posaunen, Trompeten, Hörner und Tuben. Zu hören sind unter anderem der Reinhard-Mey-Song „Über den Wolken“, das Matthias-Claudius-Lied „Der Mond ist aufgegangen“ und Auszüge der Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel.
Hymnischer Applaus in der Kreuzkirche
Das ganze Wochenende ist vollgepackt mit Veranstaltungen. Allein am Freitagabend musste man sich entscheiden zwischen 19 Konzerten in verschiedenen Kirchen. Besser gesagt: Man musste sich schon lange zuvor entschieden haben, denn etliche Veranstaltungen waren schnell ausverkauft. So auch der Konzertzyklus „Hymnus“ in der Kreuzkirche. Die Sächsische Blechbläserphilharmonie zeigte allen, die eine Karte ergattert hatten, was man aus gewöhnlichen Liedern machen kann, wenn noch ein paar zusätzliche Töne, hymnische Rhythmen und ausreichend Pathos dazugemischt werden. Dadurch klang jedes Stück wie der finale Höhepunkt eines Konzertes – schön wie auch anstrengend. Das Publikum honorierte es mit zum Programm passenden hymnischen Applaus.
Auftakt fürs Reformationsjubiläum
Vor der Elbufer-Serenade um 21 Uhr wird es am Sonnabendabend ab 19 Uhr ganze 27 Konzerte geben. Einige davon machen das Motto zum Programm, andere bringen Klezmer oder Klassik zum Klingen. In der Loschwitzer Kirche wird der Bläserkreis der Braunschweiger Landeskirche „Alleine God in der hoege sy eere“ zum Besten geben. Es gilt als das älteste reformatorische Lied und darf durchaus als Hinweis auf das Jubiläum verstanden werden: Der Posaunentag wird als evangelisches Großereignis die globalen Feierlichkeiten zu 500 Jahren Reformation einleiten. Margot Käßmann, die EKD-Botschafterin für das Reformationsjubiläum 2017, hat demnach auch die Schirmherrschaft für den Posaunentag übernommen. Sie wird übrigens auch beim Stadion-Abschlussgottesdienst dabei sein.
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