Am gestrigen Abend fand die Uraufführung des neuesten Werkes der Dresdner Bürgerbühne „Weiße Flecken“, ein Theaterabend über Demenz, im Kleinen Haus statt. Die alte Dame steht im Supermarkt und findet den Weg zur Kasse nicht. Während der Autofahrt nach Hause beschimpft sie ihre Tochter mit Worten, die sie noch nie zuvor in den Mund genommen hat. Und als sie am nächsten Morgen erwacht, liegt ein Mann neben ihr im Bett, den sie noch nie gesehen hat.
Demenz: Krankheit, Symptom und Angst einer alternden Gesellschaft, praktisches, politisches und persönliches Problem. Was passiert, wenn ein Mensch die Fähigkeit, sich zu erinnern, allmählich verliert? Wie gehen Angehörige, Freunde und Nachbarn mit der Krankheit um? Vor welchen Herausforderungen stehen Ärzte, Pflegepersonal und Sozialarbeiter? Wie reagiert unsere Gesellschaft darauf, dass sich die Zahl der an Demenz Erkrankten bis 2050 verdoppeln wird? Und schließlich: Wie geht es dem dementen Menschen selbst während seiner Reise in ein Land aus Rätseln und Lücken?
„Weiße Flecken“ misst die Kreise aus, die sich um Demenz als Krankheit ziehen: vom Patienten über nahe Angehörige, Pflegepersonal zu Fachleuten aus Medizin und Verwaltung bis zur Gesellschaft und Politik. Aus Interviews mit Experten, persönlichen Erfahrungen der Beteiligten und Praktika bei Pflegediensten, und der öffentlichen Rede entwickeln der Regisseur und Autor Tobias Rausch und der Schauspieler und Regisseur Matthias Reichwald diesen Abend mit Bürgern aus Dresden, dem Schauspieler Albrecht Goette und einem Chor.
Tobias Rausch arbeitet als freier Regisseur und Autor. Zusammen mit dem Berliner Theaterkollektiv „lunatiks produktion“ hat er in den vergangenen Jahren u. a. am Deutschen Theater Berlin, am Theater Basel, am Schauspiel Hannover und am Staatstheater Stuttgart gearbeitet. Sein Kollege Matthias Reichwald ist als Schauspieler im Ensemble des Staatsschauspiels Dresden, aber auch als Regisseur tätig, u. a. in Halle, Magdeburg und in Berlin sowie in Zürich und Salzburg.
Weitere Termine
05. Dezember, 20.00 Uhr
14. Dezember, 20.00 Uhr
04. Januar, 20.00 Uhr
www.staatsschauspiel-dresden.de
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