Der Rettungswagen für Kobane ist da. Anfang Juli haben Mitglieder der Aktion „Dresden hilft Kobane“ den Mercedes-Sprinter für 12.000 Euro bei einem Gebrauchtwagenhändler in Leipzig erstanden. Fast ein Jahr haben die Vereine Pro Pieschen und Deutsch-Kurdische Begegnungen gemeinsam einfallsreich Spenden gesammelt. Am 15. August soll der Rettungswagen nun nach Kobane aufbrechen. Rund 3.800 Kilometer über Österreich, Slowenien, Kroatien, Serbien, Bulgarien und die Türkei sind zu bewältigen. Davor liegen noch viele bürokratische Hürden. Auf wen wird das Auto zugelassen, wie gelingt die Einreise in die Türkei, wie kommt das Auto über die türkisch-syrische Grenze – Fragen, die Anja Osiander vom Verein Pro Pieschen, der die Aktion vor einem Jahr angestoßen hatte, derzeit zu klären versucht.
Fest stehe, dass Fettah Cetin, Vorsitzender des Vereins für Deutsch-Kurdische Begegnungen, den Rettungswagen nach Kobane bringen möchte. Das hatte er den Mitgliedern der Vereine schon bei der Vorstellung der Idee versprochen. Heidi Franzke wird ihn begleiten. Die ehemalige Lehrerin ist eine der engagierten Spendensammlerinnen der Aktion. Und sie kennt die Erlebnisse vieler syrischer Flüchtlinge aus eigener Erfahrung, weil sie bei deren Betreuung in der Turnhalle in Übigau aktiv geholfen hat. Als „Oma Heidi“ war sie dort beliebt und bekannt. Vor Ort, in Kobane, zu helfen, sei für sie noch viel wichtiger, hatte sie im April den Schülern des Pestalozzi-Gymnasiums erzählt, als die Aktion sich für deren Spenden bedankt hat.
Bis zur Abfahrt nach Kobane soll jetzt mit Spendengeldern noch die Ausstattung für den Rettungswagen komplettiert werden. Trage, Beatmungsgerät, Defillibrator, EKG sowie Verbandsmaterial und Medikamente werden noch benötigt. Dafür nimmt der Verein auch jetzt noch Spenden entgegen, sagt Anja Osiander.
Der erste Versuch, einen Rettungswagen zu ersteigern, war Anfang April bei einer Auktion in Chemnitz gescheitert. Seitdem wurde intensiv gesucht. Mit Erfolg. Jetzt die Vereinsmitglieder froh, dass sie den sieben Jahre alten Sprinter mit extra starker Batterie sowie Klimaanlage vorn und hinten erstanden haben. Zu den 233.000 gefahrenen Kilometern sollen in Kobane noch Tausende hinzukommen.
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