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Applaus für einen Schiedsrichter und 200.000 Euro bei der Hope-Gala

Ein Mann, dessen Hand vor kurzem mit 25 Stichen genäht worden ist und der dann damit Hummelflug plus Hip Hop intoniert. Ein Schaupieler, der zugleich wunderbar singen und geigen kann. Und ein Schiedsrichter, der tosenden Applaus bekommt – es gab einige Wunder zu erleben bei der Hope-Gala im Schauspielhaus Dresden. Das größte ist jedoch: Der Abend, bei dem jährlich Spenden für das AIDS-Projekt  „HOPE Cape Town“ in Südafrika gesammelt werden, endete in diesem November mit einer Rekordspendensumme von  200.000 Euro.

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Der Hope-Award geht an Urs Meier. Laudator Johannes B. Kerner, Viola Klein und Pfarrer Stefan Hippler. Foto: Michael Schmidt – www.schmidt.fm

Deshalb stehen jetzt ganze 1,2 Millionen Euro unterm Strich der vergangenen 11 Jahre Hope Gala. Die hohe Summe erklärt sich auch daraus, dass alle Künstler des Abends ohne Gage auftreten – namhafte Künstler, für die das Publikum gern einen entsprechenden Eintritt bezahlt, um sie zu erleben. Jene Gäste investieren zudem in Lose, schließlich lockt die Tombola mit wertvollen – und natürlich gesponserten – Preisen. Und dann nutzen auch etliche Dresdner Firmen die Möglichkeit der Gala, um sich mit ihrem Engagement zu präsentieren. „Der Erfolg der Hope-Gala basiert auf der herzlichen Verbundenheit vieler Menschen, die sich gemeinsam für eine gute Sache engagieren“, erklärte die Initiatorin der Veranstaltung, Viola Klein. Sie sei sehr berührt und unendlich dankbar.

Hummelflug trifft Hip Hop

Ein Erfolgsgarant der Gala ist das gut gemischte Bühnenprogramm aus Klassik, Pop und Rock, bei welchem Überraschungen sozusagen vorprogrammiert sind: Klassik-Fans entdecken Hip Hop und Rocker Operette und Musical.

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After-Show-Party mit den Trommlern von Blechlawine. Foto: Thessa Wolf

Das letzteres begeisterte, lag vor allem am  Orchester der Staatsoperette mit den Solisten Olivia Delauré und Jannik Harneit. Ein Aha-Effekt für alle war sicher der Auftritt des Klaviervirtuosen Joja Wendt. Er hatte sich erst vor kurzem beim Kite-Surfen eine Hand verletzt und diese musste mit 25 Stichen genäht werden. Umso eindrucksvoller war sein Spiel, bei dem er mit der rechten Hand im „Hummelflug“ über die Tasten tanzte und zeitgleich mit der linken Hand einen Hip Hop hinlegte. Schauspieler Lenn Kudrjawitzki begeisterte mit Violine und Gesang und Musicalstar Angelika Milster mit einem Stück aus Berthold Brechts Dreigroschenoper, für das sie stehende Ovationen erhielt. Solchen Applaus gab es auch für Urs Meier. Der Botschafter der Kindernothilfe, der besser bekannt ist als Fußball-Schiedsrichter, bekam den 8. Hope-Award. Es sei für ihn völlig ungewöhnlich, so beklatscht zu werden, freute sich der Ausgezeichnete und sein Laudator, Johannes B. Kerner erinnerte noch einmal an die Fußball-WM 2002, bei der Urs Meier im Halbfinale zwischen Südkorea und Deutschland bei hitzigen deutschen Fans – zu Unrecht – in Ungnade gefallen war. Den Award habe er verdient, so Kerner. „Du zeigst, wie wichtig es ist, nicht nur fair spielen zu lassen, sondern dieses Fairplay auch zu leben.“

Nana Mouskouri und Albert Hammond

Für weitere emotionale Momente sorgte der Ehrengast des Abends, Nana Mouskouri. Die über 80-jährige schenkte dem Publikum mit ihrer Stimme und dem Lied „Gib einem Kind deine Hand“ eine Ahnung davon, was möglich ist, wenn Engagement mit Empathie einhergeht. Für das große Finale war Albert Hammond zuständig. Sein Hit „It Never Rains In California“ hallte mit großem Gäste-Chor durchs Schauspielhaus. Die Moderatorin des Abends, Mirja du Mont, lud zum Abschluss noch einmal alle Künstler auf die Bühne und zur Anschlussparty ins Erlwein-Capitol.

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